Sagenhaft! 40 Jahre Samuelis Baumgarte Galerie

131 Speedy (stehend) | um 1930 Öl auf Leinwand | 190 x 84 cm Speedy (stehend) Rudolf Schlichter hat in seiner Kunst wie im Leben mit seinen Dä- monen gekämpft. Speedy war ihm Muse und Modell, sie hat ihn be- herrscht und behext. Sie war Klein- darstellerin in Filmen, in seinem Leben spielte sie dafür die Haupt- rolle. Sie sicherte den gemeinsa- men Lebensunterhalt dank diver- ser Liebhaber. Von Anfang an war sie bereit, sich auf seine erotischen Spielchen einzulassen. So ließ sie sich etwa seinen Lieblingsfetisch, die Knopfstiefel, anpassen (auch er selber trug welche) oder ließ sich gar von ihm strangulieren. Das Dominante, das sie für Schlich- ter einnahm, ist in Pose und Zen- tralität hier gut getroffen. Gern mag man in der nervösen Fleckig- keit und den überall eingefangenen Spitzigkeit der Formen ein Echo der erotischen Erlebnisqualität sehen. Speedy (standing) In his art Rudolf Schlichter did bat- tle with his demons as in his life. “Speedy” was his muse and model; she dominated and bewitched him. She was an actress of small film roles, but in his life soon played the leading role. She earned a living for them both via several different lovers. She was from the beginning ready to go along with his diverse erotic games. She had her- self fitted out with his favorite fetish, buttoned boots, (he also wore a pair) and let him strangle her. She played the dominatrix for Schli- chter, which is here captured very well in her pose and centrality. And one may well hope to find in the nervous spottiness and the overall emerging sprightliness an echo of her erotic quality.

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