OTTO PIENE 29. Januar 2017 - 18. März 2017













Über die Ausstellung

Die Samuelis Baumgarte Galerie präsentiert vom 29. Januar bis 18. März 2017 die Einzelausstellung OTTO PIENE mit über 50 ausgewählten Arbeiten des großen, international renommierten ZERO-Mitbegründers. 1928 im westfälischen Bad Laasphe geboren und in Lübbecke aufgewachsen studierte Piene Kunst und Philosophie in München, Düsseldorf und Köln. Seine Arbeiten sind geprägt von einer kontinuierlichen Weiterentwicklung seiner Technik, resultierend aus dem Bestreben, Kunst und Wissenschaft in einem kreativen Prozess miteinander zu verbinden und technische Neuerungen für seinen künstlerischen Ausdruck zu nutzen. Piene stirbt 2014 in Berlin.

Zur Ausstellung erscheint ein 124-seitiger Katalog mit einem Vorwort von Prof. Dr. Raimund Stecker, HBK Essen.

Die Vernissage findet am Sonntag, 29. Januar 2017 um 11 Uhr statt.

Mit „Ohne Titel, 1973, Öl, Feuer und Rauch auf Leinwand, 96 x 68 cm“ zeigt die Samuelis Baumgarte Galerie unter anderem eins der für Piene so prägenden Feuerbilder. Diese entstanden durch das Entzünden eines Feuers auf der Leinwand, die zuvor farbig grundiert und mit einzelnen Farbmotiven gestaltet wurde. Durch den Brennvorgang erhitzt sich die aufgetragene Farbe, wirft Blasen und verkrustet nach dem Erkalten. Entscheidend für ein gelungenes Bild ist somit der Zeitpunkt, zu dem das Feuer wieder gelöscht wird. Dauert der Brennvorgang zu lang, zerstört er die Leinwand. Doch Piene nutzt das Feuer zu keiner Zeit destruktiv. Vielmehr lässt er Feuer und Rauch die Leinwand neu malen. Das so entstandene Bild ist damit dem Zufall unterworfen, denn die Ausdehnung der Farbe unter Hitze und die Rauchentwicklung, die sich um den Brandpunkt wie ein weiteres Bildelement auf die Leinwand legt, sind nicht zu kalkulieren. Diese ganz eigene Dynamik im Entstehungsprozess stellt einen besonderen Reiz dieser Feuerbilder dar, für die „Sternbild“, 1989/90, Öl, Feuer, Rauch auf Leinwand, 150 x 200 cm ein weiteres herausragendes Beispiel ist.

Feuer bedeutet auch Licht, das für Piene ein fundamentales Thema seiner Arbeiten darstellt. Beeinflusst durch seine Erlebnisse während des 2. Weltkrieges als Flakhelfer, ist es das Licht, das ihn besonders inspiriert. Scheinwerfer erhellen die Dunkelheit, malen ihre eigenen Bilder in den Himmel. Die umgebende Schwärze wird durch die angeordnete Verdunklung besonders intensiv wahrgenommen. Diesen Kontrast nimmt Piene in seinen Lichtskulpturen auf („Messingwürfel Pirouetten“, 2014, Messing, Edelstahl, Licht und Motor, 210 x 100 x 100 cm). Die Seiten des Würfels bestehen aus unterschiedlichen Lochrastern, durch die das im Inneren befindliche Licht fällt. Piene malt faszinierende Lichtwelten auf die umgebenden Wände, Bilder die sich durch Rotation ständig verändern. Erst die dunkle Umgebung des Raumes lässt diese Welten in beeindruckender Weise entstehen. Die Arbeit „Copper Play“, 2011/14, 125 x 125 x 18 cm lässt den Betrachter unwillkürlich an den Sternenhimmel bei Nacht denken. Piene verwendet hierbei eine Technik, die bereits in seinen Rasterbildern zum Einsatz kam. Die handgestanzten aus Metall oder Karton gefertigten Lochraster wurden hierfür auf die Leinwand gelegt, Farbe oder auch Rauch bzw. Ruß durch die Löcher auf die Leinwand gebracht.

Auch bei einigen in seinem Spätwerk entstandenen Keramiken verwendet Piene diese Raster. „Platinsoldaten“, 2014, Platin und Glasur auf Ton, 63 x 63 x 3 cm ist ein Beispiel hierfür. Die so entstehenden Erhebungen auf der Oberfläche geben den Arbeiten eine ganz eigene Struktur, die resultierenden Licht-Schatten-Effekte eine ganz eigene Dynamik. Durch die aufgetragene Glasur erhalten die Keramiken im Abschluss ihren Glanz. Dadurch reflektiert das an sich stumpfe Material Ton das Licht und nimmt die Piene so wichtige Thematik auf. .„Roter Waldsee“, 2013 Glasur auf Ton, 46 x 37 x 5 cm unterstreicht diesen Glanz durch seine Farbgebung in besonderem Maße

Die Ausstellung ist geöffnet von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 10:00 bis 14:00 Uhr.

Information

Vernissage: 29. Januar 2017, 11 Uhr

Einführung: Prof. Dr. Raimund Stecker, HBK Essen

Vernissagekarte

Presseinformation

Online Katalog

Presse

"Gemalt mit den Elementen Feuer und Luft", Westfalen-Blatt, 22.02.2017

"Magie des Lichts", Westfalen-Blatt, 31.01.2017

"In kosmischen Welten", Neue Westfälische, 28.01.2017

Vergangene Ausstellungen