Like a Drunk in a Midnight Choir 08. November 2018 - 09. Februar 2019








Über die Ausstellung

Zum zweiten Mal seit 2014 zeigt die Samuelis Baumgarte Galerie eine Ausstellung des renommierten Künstlers Hans-Jörg Mayer. Diese steht diesmal unter dem Motto „Like a Drunk in a Midnight Choir“. Die auf Hans-Jörg Mayer fokussierte Ausstellung thematisiert die Juxtaposition – eine Nebeneinanderstellung im Unterschied zur Komposition. Den Arbeiten des bekannten Berliner Künstlers sind hochkarätige Werke von Conrad Felixmüller, George Grosz, Erich Heckel, Alex Katz, Maria Lassnig, Ernst Ludwig Kirchner, Gabriele Münter, Emil Nolde, Christian Rohlfs, Egon Schiele und Andy Warhol gegenübergestellt.

Die Vernissage findet am Donnerstag, 08. November 2018 um 19 Uhr statt. Die Einführung hält Susanne Prinz, Leiterin des Kunstvereins am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin. Hans-Jörg Mayer ist anwesend. Es erscheint ein 110-seitiger Katalog mit einem Vorwort von Jean Lemaire.

Der ästhetische Dialog von Künstlern unterschiedlicher Epochen ermöglicht dem Betrachter in unseren Galerieräumen den Kontext eines Bildes zu hinterfragen und Assoziationen in der Vielfalt einer Thematik auszulösen. In dieser Ausstellung geschieht dies durch die Juxtaposition und die individuelle Rekontextualisierung der ausgestellten Arbeiten.

Hans-Jörg Mayers Oeuvre umfasst klassische Themen, wie Figuren, Landschaften und Porträts, welche im Dialog mit modernen und zeitgenössischen Positionen eine beeindruckende Erkenntnisgewinnung bezüglich der Individualität und des Vorstellungsvermögens des Künstlers hervorbringen. Die Arbeit der expressionistischen Künstlerin Gabriele Münter „Kirchlein von Riedhausen“, 1908 (Öl auf Malkarton, 32,9 × 40,7 cm), weist exemplarisch in ihrer sujet-ähnlichen Komposition Parallelen zu Hans-Jörg Mayers skizzenhaften Landschaft „Silver Bietingen II“, 2018 (Acryl, Wasserfarbe auf Leinwand, 40 x 50 cm), auf. Die Juxtaposition bewirkt, dass sowohl die Differenzierung in der Farbgestaltung als auch die gleichsame Komposition aus Kirche, Baum und Umfeld eine einheitliche Vielfalt hervorhebt. Auf ähnliche Weise verhält es sich in der Gegenüberstellung von Ernst Ludwig Kirchners Gemälde „Rastende Spaziergänger“, 1918 (Öl auf Leinwand, 34 x 49 cm), und Mayers Figurendarstellung „In einem anderen Land“, 2006/2018 (Acryl auf Leinwand, 160 x 100 cm), die trotz der motivischen Wahlverwandtschaft einer Schirm tragenden Figur, jeweils in ihrer künstlerischen Eigenheit brillieren.

In der Ausstellung wird eines deutlich: Hans-Jörg Mayers Arbeiten sind facettenreich. So zeigt er in seinen floralen Gemälden eine andere Seite seines Könnens, die in einer harmonischen Beziehung zur „Gladiole“, 1928 (Wassertempera auf festem „PM Fabriano“ – Bütten, 65 x 48 cm), des Malers Christian Rohlfs oder der Aquarellarbeit „Dahlien und blaue Clematis“, ca. 1950/54 (Aquarell auf Japanpapier, 23,5 x 35 cm, ), von Emil Nolde stehen. Die realistisch anmutenden Blumenmotive Mayers wie „Glass“, 2017 (Acryl auf Leinwand, 193 x 165 cm), und „Fahne“, 2016 (Acryl auf Leinwand, 220 x 150 cm), kontrastieren durch dunkelgehaltene Hintergründe zu den schillernden Farben der Darstellung Noldes und scheinen gleichsam durch die Motivwahl miteinander verbunden. So auch die Verbindung des Porträtierens der Frau – Hans-Jörg Mayer zeigt die Frau in „Anita“, 1986 (Pastellkreide, Öl, Leder, Metall auf Leinwand, 100 x 100 cm) frontal und halbnackt,  während Alex Katz in seinen Pop-Art-Arbeiten „Michele“, 2005 (Öl auf Malkarton, 14 x 30,5 cm) und „Jessica“, 2006 (Öl auf Malkarton, 13 x 30 cm) einzig das Gesicht ins Zentrum der Komposition setzt. Bewegt man sich durch die Galerieräumlichkeiten steht der Mensch auch in weiteren Werken im Fokus. Die provokante und selbstbewusste Darstellung Mayers in „Hairy Jiz“, 2015 (Acryl auf Leinwand, 150 x 160 cm), ist Maria Lassnigs „Im Garten“, 1966 (Aquarell auf Papier, 39 x 53,7 cm), gegenübergestellt und demonstriert exemplarisch das Körperbewusstsein des späten 20. und den Anfang des 21. Jahrhunderts. Mit Egon Schieles Lithographie „Mädchen“, 1919 (Lithographie auf Papier, 40 x 54 cm), bleibt zwar die physische Thematik bestehen, doch erweckt die ruhig erscheinende Darstellung die Assoziation der Romantik, welche wiederum in „Eat Me“, 2018 (Acryl auf Leinwand, 200 x 140 cm), von Hans-Jörg Mayer durch eine Szene zweier Küssender aufgegriffen wird. Der Dialog zieht sich durch die Ausstellungsräume und lässt die Kunstwerke unterschiedlicher Epochen, Stile und Techniken in ihrer Wirkung und Struktur miteinander verschmelzen, ohne ihnen Ausdruckskraft und Alleinstellungsmerkmal zu nehmen.

Vom 08. November 2018 bis zum 19. Januar 2019 ist die Ausstellung „Like a Drunk in a Midnight Choir“ in der Samuelis Baumgarte Galerie zu sehen.

Die Ausstellung ist geöffnet Montag – Freitag von 10:00 – 18:00 Uhr und Samstag von 10:00 – 14:00 Uhr.
 

Information

Vernissage: 08. November 2018, 19.00 Uhr

Einführung: Susanne Prinz, Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

Der Künstler ist anwesend.

Vernissagekarte

Online Katalog

Presse

"Spannende Begegnungen", NW, 08.11.2018

"Die Suche nach dem Gegenstück", WB, 08.11.2018

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