Sam Francis - Werke aus fünf Jahrzehnten Parallelausstellungen: Im Project-Room: Astrid Lowack Im 1. Stock: Heinz Mack 31. August 2017 - 21. Oktober 2017







Über die Ausstellung

Die Samuelis Baumgarte Galerie in Bielefeld zeigt vom 31. August – 21. Oktober 2017 die 4. große Einzelausstellung „Sam Francis – Werke aus 5 Jahrzehnten“ des international renommierten amerikanischen Künstlers Sam Francis (1923–1994). Die Eröffnung findet am Donnerstag, 31. August um 19.00 Uhr in der Samuelis Baumgarte Galerie, Niederwall 10, Bielefeld, statt.

Sam Francis zählt zu den wichtigsten Vertretern des abstrakten Expressionismus des 20. Jahrhunderts, beeinflusst vom Spätwerk Monets und der fernöstlichen, insbesondere der japanischen Kultur. Er war einer der ersten amerikanischen Künstler, die mit „empty-center-paintings“ experimentierten. Die Faszination an den für Francis so typischen Farbinseln in einem scheinbaren Meer der weißen Stille beruht auf einem scheinbaren Mangel, der zum Markenzeichen des Künstlers geworden ist. Als einer der Hauptvertreter der aktiven Malerei Amerikas, arbeitete Sam Francis gleichzeitig mit anderen Materialien wie Keramik und Lehm. Er benutzte ebenfalls Techniken wie die der Lithographie und Grafik.

Sam Francis schafft in seinen Bildern durch die Kombination von Material, Technik und Farbe eine symbolisch-assoziative Formsprache. Es entstehen emotionale Bildwelten voller Lebensfreude. Francis begreift die Malerei als Prozess, der kontrollierte Zufall spielt sowohl in der Entstehung seiner malerischen als auch grafischen Arbeiten eine entscheidende Rolle. Sein Werk setzt aus der Macht der Farbe eine besondere Energie in Form ordnender Kräfte frei. Hierfür steht im Besonderen die aktuelle Ausstellung in der Samuelis Baumgarte Galerie. Werke aus fünf Jahrzehnten werden bezogen auf die architektonische Raumkonzeption korrespondierend zu ihrem Entstehungsjahr gezeigt. Ein herausragendes Beispiel für die in den 1950er entstandenen Arbeiten ist „Ohne Titel“, 1959, Gouache auf Papier, 11,5 x 35 cm.

In den 1960er Jahren zeigt Francis erstmals die zu seinem Markenzeichen gewordenen, bunten Farbinseln auf weißer Leinwand oder Papier. In der Papierarbeit „Ohne Titel“, 1964, Acryl auf Papier, 69 x 102 cm, tauchen diese konzentriert als wenige runde, farbige Flächen auf. Später entwickelt er zudem seine eigene Form des „Drip Painting“, eine Form des Action Painting: durch kreisende und spritzende Bewegungen lenkt er die Farben in unterschiedlich starken Rinnsalen über den Malgrund, wodurch sowohl Farbspritzer und Tropfenformen, als auch reliefartige Farbflächen aus Acryl-, Aquarell- und Ölfarben entstehen. Die so entstehenden Farbstrukturen zeigen sich dem Betrachter besonders in Werken wie der Leinwandarbeit „Blue Beam“, 1973, Öl auf Leinwand, 69,3 x 80 cm. Diese Kombination aus weißem Bildgrund, einem nahezu transparent und zeichnerisch wirkenden Auftrag der Flecke und Linien einerseits und den klaren, kräftigen Farben andererseits lassen den Betrachter in emotionale Bildwelten versinken.

In seinem Werk der 1980er und 1990er Jahre scheint Francis seine Kompositionsstile zu vereinen und schafft mehrteilige Bildkompositionen mit teilweise verfließenden Farben. Er kehrt sich dabei zunehmend dem Prinzip der Leere wieder ab und setzt in seinen Kompositionen auf eine hohe Struktur- und Farbfülle. So findet der Betrachter in Arbeiten wie „Ohne Titel“, 1980, Öl auf Leinwand, 61 x 46 cm, oder „Ohne Titel“, 1994, Acyrl auf Leinwand, 38,1 x 45,7 cm, sowohl die für die 1960er Jahre typischen Farbinseln und Rinnsale, als auch die flächendeckende Farbstruktur der 1970er Jahre-Werke wieder. Die weißen Stellen der Leinwand ragen dabei wie in einem Vexierspiel einmal als Muster, einmal als Grund aus dem Farbennetz heraus. 

Die Ausstellung ist geöffnet von Montag bis Freitag von 10:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 10:00 bis 14:00 Uhr.

Information

Vernissage: Donnerstag, 31. August 2017, 19 Uhr

Presseinformation

Vernissagekarte

Parallelausstellungen:

Im Project-Room: Astrid Lowack

Im 1. Stock: Heinz Mack

Online Katalog

Presse

"Lust auf Farbe", Westfalen-Blatt vom 31.08.2017

"Bildwelten voller Lebensfreude", NW vom 31.08.2017

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