Bernard Ammerer | Connection 28. Juni 2025 - 30. August 2025

Über die Ausstellung

„Connection“ – Bernhard Ammerer in der Samuelis Baumgarte Galerie

28. Juni – 30. August 2025

Zur Eröffnung lädt die Samuelis Baumgarte Galerie zu einem persönlichen Gespräch zwischen dem Künstler Bernhard Ammerer und Alexander Baumgarte. Es bietet dem Publikum eine einmalige Gelegenheit, Einblicke in das Werk und die Denkweise dieses außergewöhnlichen Malers zu gewinnen.

Verbindung zur Welt – Malerei zwischen Präsenz und Entrückung

Die Samuelis Baumgarte Galerie in Bielefeld präsentiert vom 28. Juni bis 30. August 2025 eine herausragende Einzelausstellung des österreichischen Malers Bernhard Ammerer (*1978, Wien) unter dem Titel „Connection“. Diese Ausstellung ist mehr als eine Schau aktueller Werke – sie ist eine Einladung, innezuhalten, zu verweilen, sich zu verbinden: mit der Natur, mit der Kunst, mit sich selbst.

Malerei als stille Resonanz – Das Unsichtbare sichtbar machen

In einer Zeit, in der Bilder oft laut, grell und überreizt daherkommen, setzt Bernhard Ammerer auf das Leise, das Tiefe, das Nachwirkende. Seine Werke erzählen keine Geschichten im herkömmlichen Sinn. Sie sind vielmehr Bildräume, in denen sich Landschaft, Licht und Erinnerung zu einem poetischen Resonanzraum verweben. Die Natur ist für Ammerer kein bloßes Sujet – sie ist ein Spiegel seelischer Zustände, ein Ort der inneren Einkehr.

Gemälde wie „Forest Road“, „7:30h“ oder „Wonderboy 2“ (alle 2019) sind geprägt von atmosphärischer Dichte. Sie zeigen verlassene Wege, stille Augenblicke im Dämmerlicht, fragile Zwischenzustände – malerische Meditationen über das Menschsein im Angesicht der Welt. In „Moonrise 1“ (2024) etwa durchdringt ein dramatisches Lichtspiel die dunkle Wolkendecke – ein Hoffnungsschein inmitten der Stille.

Konstruktion und Kontemplation – Das Raster als Denkraum

Ein wiederkehrendes stilistisches Mittel in Ammerers Werk ist das Raster, das sich wie ein feines Geflecht über einzelne Bildflächen legt, etwa in „Wonderboy 2“. Es bildet ein Spannungsverhältnis zwischen Ordnung und Natur, zwischen Struktur und Emotion – eine bildgewordene Frage nach der Wahrnehmung selbst: Wie sehen wir? Was sehen wir wirklich?

In der monumentalen Arbeit „Thank You Nature, Fuck You Nature“ (2023) nimmt Ammerer diesen Gedanken radikal auf: Statt mit Farbe gestaltet er einen dichten Wald ausschließlich aus handgeschriebenen Wörtern. Tausende Schriftzüge bilden das Bild – ein dichter, widersprüchlicher Textkörper über unser ambivalentes Verhältnis zur Natur zwischen Ehrfurcht, Überforderung und Aneignung.

Connection – Der Titel als Programm

Der Ausstellungstitel „Connection“ meint mehr als die Verbindung zur äußeren Welt. Es geht um den Blick nach innen, um die Rückbindung an das Wesentliche – an das, was unter der Oberfläche liegt. Ammerers Werke fordern uns auf, die Geschwindigkeit zu drosseln, tiefer zu sehen, zu fühlen statt nur zu schauen.

Diese Ausstellung ist ein starkes Plädoyer für die Rückgewinnung von Präsenz, für das Erleben von Tiefe in einer flüchtigen Welt – und sie ist zugleich ein stiller Triumph der Malerei.

Über den Künstler

Bernhard Ammerer wurde 1978 in Wien geboren. Nach einem begonnenen Jurastudium wandte er sich seiner wahren Berufung zu: der Kunst. Von 2003 bis 2010 studierte er an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Johanna Kandl. Seine Werke wurden international ausgestellt – von Wien über New York bis Qingdao – und befinden sich in renommierten privaten und institutionellen Sammlungen.

Information

Vernissage am 28. Juni 2025 um 17 Uhr

Vernissagekarte

Presseinformation

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