Alltagsallegorien
- Rolf Kuhlmann
Über die Ausstellung
Die Samuelis Baumgarte Galerie zeigt vom 05. Februar bis zum 12. März eine umfangreiche Einzelausstellung des Malers Rolf Kuhlmann. Unter dem Titel: Rolf Kuhlmann – Alltagsallegorien werden neue großformatige, figurative Gemälde des in Köln lebenden Künstlers gezeigt.
Zur Vernissage am Samstag, dem 05. Februar 2011 um 17 Uhr hält Frau Dr. Ingrid Leonie Severin eine Einführung. Der Künstler wird anwesend sein.
Rolf Kuhlmann wurde 1963 in Köln geboren. 1990 schloss er sein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe als Meisterschüler von Professor Gerd van Dülmen ab. Studienreisen, die sein Werk nachhaltig prägten, führten ihn nach Rom und Süditalien. 1191 erhielt er ein Stipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg.
Die Samuelis Baumgarte Galerie vertritt das künstlerische Werk von Rolf Kuhlmann exklusiv seit 2006. Seine Arbeiten wurden in mehreren großen Einzelausstellungen mit Katalogpublikationen und auf zahlreichen internationalen Kunstmessen ausgestellt. Die letzte umfangreiche One-Person Show zeigte die Galerie 2009. Jetzt werden dem Besucher die seitdem neu entstandenen Werke präsentiert.
Es sind farb- und detailreiche Arbeiten, die den Betrachter unmittelbar ansprechen und Erinnerungsvermögen und Phantasie beschäftigen. Die Assoziationen, die die Bilder auslösen, sind genauso vielfältig wie ihre Motive. Alltägliche anmutende Szenen („Die Hunde im Park“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 80 x 100 cm, „Die Schaukel“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 125 cm) wechseln mit antikisierenden und mythisch wirkenden Räumen und Figurenkonstellationen („Bethesda - Der Engel berührt das Wasser“ 2009, Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 280 cm, „Die Salbung“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 180 x 120 cm). Rolf Kuhlmanns Gemälde verweisen sowohl thematisch als auch stilistisch auf den reichen Fundus der Kunstgeschichte und einige von ihnen auch auf die christliche Ikonographie („Das letzte Abendmahl“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 200 x 280 cm, „Die Taufe“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 180 x 120 cm). Ebenso gibt es Darstellungen, die an bestimmte historische (Heiligendamme) oder regelmäßig wiederkehrende gesellschaftliche Ereignisse erinnern („Rosenmontag in Köln“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 180 cm, „Sylvester in der Strasse“ 2010, Mischtechnik auf Leinwand, 100 x 125 cm).
Typisch für die symbolhaltigen Werke Kuhlmanns ist, dass sie die Erwartungen des Betrachters mittels vielfältiger, oft widersprüchlicher Bildebenen fortlaufend unterwandern. Im dem Gemälde „Die Salbung“ (2010, Mischtechnik auf Leinwand, 180 x 120 cm) zum Beispiel, entsprechen weder die zeitgenössisch legere Kleidung, noch der unbeteiligte, eher gelangweilte Gesichtsausdruck der Figuren dem bedeutungsschweren Inhalt der Handlung. Die Irritation des Betrachters wird dadurch verstärkt, dass das Landschaftspanorama im Hintergrund des Bildes durch die Arbeit von zwei Fensterputzern zum einen als Aussicht, durch eine gemalte untere Bildkante aber zugleich als Bild im Bild definiert wird. Findet der rituelle Akt vor einem Kunstwerk statt, in einem Zimmer mit Ausblick oder handelt es sich gar um eine Taufe des Künstlers selbst?
Die virtuos ausgeführten, anspielungsreichen Bilder verführen den Besucher der Ausstellung zu immer neuen Deutungsversuchen, die letztlich nicht abzuschließen sind.
Die Ausstellung ist geöffnet Montag – Freitag von 10:00 – 18:00 Uhr und Samstag von 10:00 – 14:00 Uhr.
Information
Eröffnung: Samstag, 05.02.2011 um 17 Uhr.
Presse
"Bilder von irritierender Schönheit", Neue Westfälische, 07. Februar 2011.
"Virtuoser Verführer", Westfalen-Blatt, 07. Februar 2011.