Abstrakte Kunst
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Abstrakte Kunst ist eine Sammelbezeichnung für nach 1900 in Erscheinung tretende Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts. Sie verwendet die bildnerischen Gestaltungsmittel teils – wie der Kubismus – vom Gegenstand abstrahierend, teils völlig losgelöst von Natur und realen Gegenständen (gegenstandslose Kunst). Werke der ersteren Kategorie zeigen abstrahierte („verwesentlichte“, auf eine Essenz verdichtete) Gegenstände, Figuren, Räume. Werke der letzteren Kategorie bedienen sich autonom der visuellen, künstlerischen Mittel, ohne jeglichen mimetischen Gegenstandsbezug.
In der Verbreitung der Fotografie mit ihrer neuen Qualität der Naturwiedergabe wird eine der Ursachen für das Entstehen der abstrakten Kunst gesehen. Die ersten Künstler die später als abstrakt galten entfernten sich bereits im 18. Jahrhundert von der Darstellung der realen Welt in der sie lebten und wie sie diese wahrnahmen. Beispielhaft ist hier der russische Maler Wassily Kandinskys zu nennen, der sich von ursprünglich stilisierender Malerei des einzigartigen Münchner Jugendstils über verschiedene Entwicklungsphasen bis zu abstrakten Darstellungen entwickelte. Dabei ist abstrakte Kunst hier sehr vielfältig an Austragungsformen unter Nutzung der breiten Zahl von angewandten Techniken. Im Anschluss an diese Betrachtung kann die Frage klar beantwortet werden:
Die Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war von Idealen und Ideologien stark beeinflusst. Die heranreichende Moderne, technischer Fortschritt, die verstörende Gewalt der Weltkriege und die zunehmende Individualisierung des Einzelnen fanden ihren Niederschlag in der Kunst. Die Künstler wollten auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen und die Welt so verbessern.
Die Grundprämisse der Abstraktion ist die, dass die formalen Qualitäten eines Gemäldes (oder einer Skulptur) genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger sind als seine gegenständlichen Qualitäten.
Abstrakte Malerei kann auch in Bezug auf die einzelnen Elemente der Kunst verstanden werden: Farbe, Form, Linie, Textur, Raum, Wert, etc. Die Fähigkeiten eines abstrakten Künstlers liegen in seiner Fähigkeit, Farben und Texturen zu ihrer besten visuellen Stärke zu nutzen und aus diesen Elementen eine Komposition zu schaffen.
Begründer und Wegbereiter der Abstrakten Kunst
Die Anfänge rein abstrakter Malerei liegen in der Zeit nach 1910. Zu den maßgeblichen Begründern werden Wassily Kandinsky, František Kupka, Piet Mondrian und Robert Delaunay gezählt. Eines der radikalsten und kontroversesten Werke der Abstrakten Malerei ist das berühmte Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch, das im Jahr 1915 erstmals ausgestellt wurde.
Alexander Archipenko (1887–1964), war ein US-amerikanischer Bildhauer ukrainischer Herkunft. Er gehört zu den Wegbereitern der Modernen abstrakten Kunst. Das Saarlandmuseum in Saarbrücken setzte Archipenko zum Erben seiner bekannten Gipsmodelle ein.
Hans Arp (1887–1966) Deutsch-französischer Künstler und Maler für abstrakte Kunst. Er gilt in der bildenden Kunst und der Literatur als einer der prägendsten Vertreter des Dadaismus und Surrealismus. Er war Mitglied der Gruppe Abstraction-Création.
Willi Baumeister (1889–1955) Deutscher Bühnenbildner und Typograf. Er gilt weltweit als einer der bedeutendsten Künstler der Moderne und der abstrakten Kunst.
Andere wichtige Stile der Abstraktion des 20. Jahrhunderts sind:
Futurismus, Rayonismus, Orphismus, Suprematismus, Konstruktivismus, De Stijl, Neoplastizismus, Abstrakter Expressionismus (einschließlich Action Painting), Hard Edge Painting
In den 60er Jahren wurden neue geometrische Abstraktionsstile der Op Art und des Minimalismus vorgestellt, während in den 80er und 90er Jahren der Neoexpressionismus von Georg Baselitz und Anselm Kiefer zu beobachten waren.