Jim Dine
Biografie
Jim Dine zählt zu den wichtigsten Pop-Künstlern und hat der Kunst des 20. Jahrhunderts seinen Stempel aufgedrückt. 1935 in Cincinnati, Ohio, geboren, studierte er an der dortigen Universität und an der Boston Museum School. 1965 bekam er ein Gastlektorat an der Yale-Universität. Seit 1959 stellt Jim Dine international aus und seine Werke finden sich in den wichtigsten Museumssammlungen ebenso wie im öffentlichen Raum.
Jim Dine erweist sich als echter Pop-Künstler, weil er alltägliche Gegenstände liebt, gerade so wie die anderen Größen der Pop-Bewegung, aber er verbindet das mit abstraktem Expressionismus. So bekommen seine Objekte eine zusätzliche Gefühlsdimension, und das ist, wie man auch in den jüngsten Werken sehen kann, ein Spiel mit den populären Dingen und Symbolen (wie etwa dem Herzen), das in den dauernden inneren Dialog eingebettet ist. Rekurrenz (1), das Wiederauftauchen von Motiven, ist in Jim Dines Oeuvre sehr wichtig und stellt den Schlüssel zu jeder Analyse der Motive und Bedeutungen seiner Werke bereit.
Für Jim Dine ist der Gegenstand allerdings nur der Anlass für seine Kunst. In seiner Venus von Milo zum Beispiel ging es nicht so sehr um die „echte“ Venus von Milo aus dem Louvre in Paris, sondern um die Gips-Statuette, die man dort im Museumsshop kaufen kann. Die Ausflüge des Künstlers in das Reich der Mythologie durch vorgefertigte Themen aus den Medien zeigen einerseits die dauernde Gültigkeit, andererseits aber auch die Beliebigkeit dieser Mythologien im Heute, in einer Zeit, die, wie viele glauben, sich von den großen Geschichten verabschiedet.
Aber Dines Kunst ist nicht einfach nur ein knapper, abschätziger Kommentar zur modernen Gesellschaft und ihrem Umgang mit dem Kulturerbe. Wir hören eher eine Geschichte darüber, wie wir Mythologien lebendig erhalten und warum. Gleichzeitig zieht sie sich aber unter Hinweis auf die Wichtigkeit des Ästhetischen aus einem Bedeutungszusammenhang zurück.
(1) Siehe Walter A. Koch: Recurrence and a Three-modal Approach to Poetry, ‘s-Gravenhage 1966; id.: Varia Semiotica, Hildesheim, New York 1971
I’m just a lone wolf.

Museums- und Einzelausstellungen (Auswahl)
2024
Frisbee! Sports and Leisure. Würth Collection, Musée Würth France, Erstein, France
2023
Collection Highlights + Collection Relations, Hiroshima City Museum of Contemporary Art, Hiroshima, Japan
Grünzeug. Plants On Paper, HLMD - Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Darmstadt, Germany
Paraventi: Folding Screens from the 17th to 21st Centuries, Fondazione Prada, Milan, Italy
Andy Warhol to Damien Hirst: the Revolution in Printmaking, Albertina Modern, Vienna, Austria
2022
Into The New, Städel Museum, Frankfurt/Main, Germany
Geometry and Flowers. Collection Ludwig, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen, Germany
2021
Jim Dine: American Icon, Snite Research Center in the Visual Arts, Notre Dame, IN, United States
2020
Jim Dine, Palazzo delle Esposizioni, Rome, Italy
Jim Dine: Self-Portrait, The Israel Museum, Jerusalem, Israel
2019
Jim Dine: Pinocchio, Geppetto, and Other Personal Metaphors, Sidney and Lois Eskenazi Museum of Art, Bloomington, IN, United States
Jim Dine En La Colección Del Centre Pompidou, Centre Pompidou, Málaga, Spain
2018
Jim Dine - Paris Reconnaissance, Centre Pompidou, Paris, France
2017
Jim Dine - A Life In Print, National Gallery of Victoria (NGV), Melbourne, Australia
2016
Jim Dine: I never look away, Albertina Museum, Wien, Österreich
2015
Jim Dine: About the Love of Printing. Grafik 1960-2015, Museum Folkwang, Essen
Venusfalle, SCHAUWERK Sindelfingen, Sindelfingen
Ikonen und Konzepte - Von August Sander zu Jim Dine, Stiftung Schloss Neuhardenberg
2014
Jim Dine. My Tools: Fotografien aus dem Bestand der Stiftung, SK Stiftung Kultur, Köln
La Beauté du geste: 50 ans de dons au Musée d\'art contemporain de Montréal, Musée d\'Art Contemporain de Montréal
2012
Jim Dine: Prints, Long Beach Museum of Art, Long Beach, CA, USA
Strangers - Tra Informale e Pop dalle collezioni GAM, Galleria Civica d´Arte Moderna e Contemporanea, Turin
Pop and the Sixties, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien
2011
Once Upon a Time: Prints and Drawings that Tell Stories, The Detroit Institute of Arts, Detroit, USA