• Gudrun Kemsa

    Theodor-Koerner-Strasse 01, 2018
    C-Print, 86 x 198 cm.
  • Theodor-Koerner-Strasse 01, 2018
    C-Print, 86 x 198 cm.

  • Schadowstrasse 1, 2018
    C-Print, 86 x 198 cm.
  • Hafen 9
  • Sousse 2

FLOATING SPACES – GUDRUN KEMSA

KUNSTHAUS NÜRNBERG, 12.10.2024 – 2.2.2025

Eröffnung am Freitag, den 11.10.2024:

18 Uhr Preopening mit Konzert von Frieder Nagel 
19 Uhr Eröffnung der Ausstellung

In der Ausstellung FLOATING SPACES begegnen den Ausstellungsbesuchenden bekannte Orte des urbanen und natürlichen Landschaftsraumes, die sich in den Arbeiten der Fotografin und Videokünstlerin Gudrun Kemsa, der gewohnten Zugänglichkeit entziehen: luxuriöse Einkaufsstraßen, gewöhnliche U-Bahnhöfe oder das Meer. Diese sonst vertrauten Orte wirken seltsam befremdlich, unwirklich theatralisch, überzeichnet irreal oder verschwommen, weichgezeichnet und nebulös –  fast abstrakt. Die Künstlerin Gudrun Kemsa versteht ihre Fotografien und Videoinstallationen als eine ästhetische Erweiterung der alltäglichen Wahrnehmung und somit als eine Möglichkeit Bekanntes neu zu entdecken. 

Zur Ausstellung erscheint die Publikation FLOATING SPACES.

Dienstag, Donnerstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr

Kunsthaus Nürnberg, Königstraße 93, 90402 Nürnberg

Biografie

Gudrun Kemsa, 1961 geboren in Datteln, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Von 1980 bis 1990 studierte sie an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Bobel und David Rabinowitch. 1985 wurde sie Meisterschülerin. Seit 2001 ist sie Professor für “Bewegte Bilder und Fotografie“ an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld.

In der Fotografie von Gudrun Kemsa spielt die Architektur eine herausragende Rolle, von der Antike und Sakralbauten bis zum ganz urbanen Zeitgenössischen. Sie behandelt Themen wie Gewölbe und Kuppeln, Fenster und Türen, Unterführungen und Glasfassaden – das ganze Spektrum. Dabei wollen ihre Bilder nicht dokumentarisch sein, eher momentane Wiedergaben von Licht, Raum und Zeit, der subjektiven Empfindungen, die durch die Motive hervorgerufen werden. Und das besonders, weil sie die Bauten oft durch farbige Filter verfremdet. Die Architektur ist ein Erinnerungsmoment, das sich mit emotionalen Bildeffekten verbindet. Der Betrachter versteht, wie Gudrun Kemsa diesen Ausschnitt der Welt sieht und wird, unvermeidlicherweise, seine eigenen inneren (Erinnerungs-) Bilder mit den Fotos vergleichen. Daraus ergibt sich die Erfahrung von ästhetischer Spannung.

Sowohl in ihren Fotos wie auch in den Videos ist die übliche Einheit von Raum und Zeit und Erzählsträngen aufgehoben, so dass ihre Arbeiten ständig zwischen Poesie, Imagination, Fiktion, Irritation und Melancholie changieren. Figuren sind gefangen zwischen Erinnerung und Erwartung, Gedächtnis und Voraussicht. Es gibt eigentlich gar keine Wirklichkeitsbeobachtung, Gudrun Kemsa zielt vielmehr drauf ab, unsere Gewohnheiten, uns die Wirklichkeit vorzustellen, in Frage zu stellen. Und sie untersucht, wie wir uns klar zu machen versuchen, was real ist. Sie ist dabei, wie Martin Hochleitner dargestellt hat, die Realität einer Situation zu dekonstruieren, gleichsam zu zerlegen, um eine neue bildliche Wirklichkeit zu schaffen.

(1) Siehe Gudrun Kemsa’s Interview mit Anna Gripp aug ihrer Website, www.kemsa.de

(2) Siehe Martin Hochleitner: Zum peripatetischen Blick von Gudrun Kemsa, in: Gudrun Kemsa - Urban Stage, Kehrer Verlag, Heidelberg 2010

Als ich die Gebäude fotografieren wollte, standen immer Menschen davor.

Gudrun Kemsa, 2010er Jahre ©Zitat, Gudrun Kemsa, 2020; Foto, Atelier Kemsa

Museums- und Einzelausstellungen (Auswahl)

2023

Urban Desire. Fotografien und Videoinstallationen von Gudrun Kemsa, Kunsthalle Erfurt

New York, New York, Kunsthalle Erfurt

2021

New York, New York, MMK - Museum Moderner Kunst Wörlen Passau

2020

RAUM IST PARTITUR, Künstlerforum Bonn

2020

Einblick ‒ Ausblick, Galerie Schloss Wiespach, Hallein, Österreich

2020

NEW YORK, NEW YORK, Osthaus Museum Hagen

„1000 Wirklichkeiten - 100 Jahre GDL/DFA“ Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg

Gudrun Kemsa - Move In Time, Kunsthalle im Kunsthaus Nexus, Saalfelden, Österreich

Moving Portraits, Salzburg Museum Neue Residenz, Österreich

2017

Gästezimmer: Subway, Kunstmuseum Gelsenkirchen, Gelsenkirchen

2013

Urban Stage, Kunstverein Duisburg

Gudrun Kemsa - Urban Stage, LVR-Rheinisches LandesMuseum Bonn

2012

Intermezzo 2012 – Gudrun Kemsa. Urban Stage, Kunstmuseum Ahlen

2011

Urban Stage, 2011, Kunstverein IngolstadtUrban Stage, Kunstverein Freunde Aktueller Kunst, Zwickau

Urban Stage, 2011, Städtische Galerie Waldkraiburg