Gudrun Kemsa
Biografie
Gudrun Kemsa, 1961 geboren in Datteln, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Von 1980 bis 1990 studierte sie an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Bobel und David Rabinowitch. 1985 wurde sie Meisterschülerin. Seit 2001 ist sie Professor für “Bewegte Bilder und Fotografie“ an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld.
In der Fotografie von Gudrun Kemsa spielt die Architektur eine herausragende Rolle, von der Antike und Sakralbauten bis zum ganz urbanen Zeitgenössischen. Sie behandelt Themen wie Gewölbe und Kuppeln, Fenster und Türen, Unterführungen und Glasfassaden – das ganze Spektrum. Dabei wollen ihre Bilder nicht dokumentarisch sein, eher momentane Wiedergaben von Licht, Raum und Zeit, der subjektiven Empfindungen, die durch die Motive hervorgerufen werden. Und das besonders, weil sie die Bauten oft durch farbige Filter verfremdet. Die Architektur ist ein Erinnerungsmoment, das sich mit emotionalen Bildeffekten verbindet. Der Betrachter versteht, wie Gudrun Kemsa diesen Ausschnitt der Welt sieht und wird, unvermeidlicherweise, seine eigenen inneren (Erinnerungs-) Bilder mit den Fotos vergleichen. Daraus ergibt sich die Erfahrung von ästhetischer Spannung.
Sowohl in ihren Fotos wie auch in den Videos ist die übliche Einheit von Raum und Zeit und Erzählsträngen aufgehoben, so dass ihre Arbeiten ständig zwischen Poesie, Imagination, Fiktion, Irritation und Melancholie changieren. Figuren sind gefangen zwischen Erinnerung und Erwartung, Gedächtnis und Voraussicht. Es gibt eigentlich gar keine Wirklichkeitsbeobachtung, Gudrun Kemsa zielt vielmehr drauf ab, unsere Gewohnheiten, uns die Wirklichkeit vorzustellen, in Frage zu stellen. Und sie untersucht, wie wir uns klar zu machen versuchen, was real ist. Sie ist dabei, wie Martin Hochleitner dargestellt hat, die Realität einer Situation zu dekonstruieren, gleichsam zu zerlegen, um eine neue bildliche Wirklichkeit zu schaffen.
(1) Siehe Gudrun Kemsa’s Interview mit Anna Gripp aug ihrer Website, www.kemsa.de
(2) Siehe Martin Hochleitner: Zum peripatetischen Blick von Gudrun Kemsa, in: Gudrun Kemsa - Urban Stage, Kehrer Verlag, Heidelberg 2010
Als ich die Gebäude fotografieren wollte, standen immer Menschen davor.

Ausstellungen
Messen
Museumsausstellungen (Auswahl)
RAUM IST PARTITUR, 26.09. - 08.11.2020, Künstlerforum Bonn
Einblick ‒ Ausblick, 01.08.-19.09.2020, Galerie Schloss Wiespach, Hallein, Österreich
NEW YORK, NEW YORK, 25.01.-01.03.2020, Osthaus Museum Hagen
„1000 Wirklichkeiten - 100 Jahre GDL/DFA“, 9. - 13.10.2019, Haus der Photographie,
Deichtorhallen Hamburg
Gudrun Kemsa - Move In Time, 14.09.2019 - 26.10.2019, Kunsthalle im Kunsthaus Nexus, Saalfelden, Österreich
Moving Portraits, 20.07.2019 - 06.10.2019, Salzburg Museum Neue Residenz, Österreich
Gästezimmer: Subway, 04.05.2017 - 15.10.2017, Kunstmuseum Gelsenkirchen, Gelsenkirchen
Urban Stage, 11.10.2013 - 09.11.2013, Kunstverein Duisburg
Gudrun Kemsa - Urban Stage, 16.05.2013 - 07.07.2013, LVR-Rheinisches LandesMuseum Bonn
Intermezzo 2012 – Gudrun Kemsa. Urban Stage, 02.09.2012 – 07.10.2012, Kunstmuseum Ahlen
Urban Stage, 2011, Kunstverein IngolstadtUrban Stage, 2011, Kunstverein Freunde Aktueller Kunst, Zwickau
Urban Stage, 2011, Städtische Galerie Waldkraiburg