• Belua I, 1958
    Öl auf Leinwand, 120 x 96,5 cm
  • Nebo, 1977
    Öl auf Leinwand, 70 x 50 cm
  • Bergun, 1979
    Mischtechnik auf Hartfaser, 107,5 x 122 cm

Biografie

Der 1912 in Hagen geborene Maler und Grafiker gehörte zu jenen Künstlern, die nach 1945 entschlossen den Neuanfang wagten. Zunächst in der 1930er Jahren Orientierung im Expressionismus und dem figurativen Stil der Neuen Sachlichkeit suchend, wurde er bald zu einer der herausragenden Gestalten nicht nur der deutschen, sondern auch der europäischen Kunstszene. Anschließend an abstrakte Tendenzen, die in Frankreich und Amerika deutlich wurden, galt seine Intention einer Malerei, die das Gegenständliche zu überwinden suchte, was sich in seiner Mitbegründung der informellen Künstlergruppe junger westen 1947 manifestierte.

In der intensiven Auseinandersetzung mit der Eigenwertigkeit der Farbmaterie und deren psychischer Wirkung, entwickelte Schumacher in der 1950er Jahren eine dem „Materialbild“ angenäherte Sonderform der informellen Malerei. Es entstanden Werke, die nur aus der Farbe lebten, ohne jegliches konstruktives Gerüst, wobei mithilfe eines pastos angelagerten Farbreliefs und rissigen Pinselspuren der Malprozess wie verzögert, geronnen, gestört erscheint. Die bevorzugte braunschwarze sowie leuchtend rote Farbgebung, lassen in Verbindung mit einer graffitihaften Zeichensprache und der haptisch erfahrbaren Oberfläche diese „Kraterlandschaftsgemälde“ wie altes sprödes Mauerwerk erscheinen.

Im Spätwerk hellt sich der düstere Klang dieser meist großformatigen Bilder auf und das unbeirrbare Anliegen des Künstlers, sich mit der Gestaltung des Lebendigen auseinanderzusetzen wird spürbar. Die Weiterentwicklung der Bewegung, des Fließens der Kraft, in der von Schumacher gewonnenen, einzigartigen Farb- und Formensprache bedeutete für den Künstler auch die Rückkehr zum Figürlichen, so tauchen zunehmend grafische Verweise auf gegenständliche Motive – meist in archetypischer Reduktion – wie beispielsweise die Leiter, das Rad, das Pferd oder die menschliche Figur in seinen Werken auf.

Ohne die ungegenständliche Malerei der Jahrzehnte zuvor und damit die Aussagekraft der Abstraktion zu widerrufen, fand der Künstler im gegenständlichen Spätwerk eigene Antworten und gelangte damit über informelle Positionen hinaus. Emil Schumacher verstarb im Oktober 1999 in seinem Haus auf Ibiza.

Malerei ist gesteigertes Leben

Emil Schumacher

Ausstellungen

Messen

Museumsausstellungen (Auswahl)

Emil Schumacher (1912-1999) - Ich will in die Tiefe, durch das Material hindurch, bis 03.07.2016, Palais Rastede, Rastede

Norbert Kricke und Emil Schumacher - Über Materie in die Unendlichkeit, 04.07.2015 - 01.11.2015,
MPK - Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern

Emil Schumacher: 1945 – Wiedersehen in den Trümmern, bis 07.06.2015, Emil Schumacher Museum, Hagen

Emil Schumacher: Werke aus der Sammlung, bis 09.08.2015, Emil Schumacher Museum, Hagen

Emil Schumacher: Objet Trouvé, 21.06.2015 – 25.10.2015, Emil Schumacher Museum, Hagen

Ross ohne Reiter, bis 09.11.2014, Kunstmuseum Solingen

Emil Schumacher - Schwarz sehen!, 16.03.2014 - 08.06.2014, Emil Schumacher Museum Hagen

Aus der eigenen Sammlung: Informel, 08.04.2014 - 27.04.2014, Kunstmuseum Bochum

Vom Sammeln - Malerei des 20.Jahrhunderts, bis 26.01.2014, Museum Stadt Ratingen

Emil Schumacher, Sommerfreuden, 30.07.2013 – 03.11.2013, Emil Schumacher Museum Hagen Emil Schumacher Museum Hagen

Emil Schumacher, BESEELTE MATERIE – Jubiläumssaustellung 10 Jahre Kunsthalle St. Annen, 05.05.2013 – 08.09.2013, Kunsthalle St. Annen, Lübeck Kunsthalle St. Annen Lübeck

Abenteuer Malerei – Emil Schumacher zum 100. Geburtstag, 15.03.2013 – 15.09.2013, Ulmer Museum Ulmer Museum