„Wer die Wüste betritt, und nur noch den eigenen Herzschlag wahrnimmt, der hört auch ihr Schweigen. Wer das reine Licht im Polarkreis sieht, und sich in dieses Licht stellt, ist von Licht erfüllt und wird zu einem Gegenstand des Lichts. Wer in der Leere und Grenzenlosigkeit solcher Landschaftsräume steht, begreift seine eigene Körperlichkeit. Wer sich in den Sand und Eiswüsten selbst begegnet, kann nicht vor sich selbst fliehen.“ Heinz Mack, 1977

Heinz Mack bereiste mehrfach in den 1960er Jahren die extreme Klimazone der Sahara. Bei diesen Expeditionen erschuf Mack künstliche Gärten, die sogenannten ‚Jardin artificiel‘. Diese wurden bekannt als das umfangreiche und vielschichtig angelegte Sahara-Projekt. Mit Skulpturen, Stelen, Aluminiumblechen, Spiegeln und Linsen erforschte der Künstler in mitunter monumentalen Ensembles das Licht der Wüste und den ‚Raum der Sahara‘ als Gestaltungsmittel. Der umfangreich editierte Sahara-Zyklus (1972-75) beinhaltet dabei Visualisierungen der prototypischen Ideen des Künstlers, umgesetzt in den 13 Stationen seines Projektes in der Wüste. Die aufwendige Produktion der Multiples mit mehrfarbigen Siebdrucken, Sandauftrag, Prägungen, Collagen und aufwendiger Rahmung unterstreicht den Prestige-Charakter des Zyklus‘ für Heinz Mack. Schließlich erlangte sein Sahara-Projekt große internationale Aufmerksamkeit durch diese als Edition herausgegebene sowie beispielsweise auf der documenta 6 präsentierten Visualisierung einer noch nie dagewesenen Utopie.