Alfons Walde

5 Einführung Sabine Fellner Alfons Walde im Dialog mit Herbert Brandl, Helmut Ditsch, Xenia Hausner, Lois Hechenblaikner, Barbara Anna Husar/Elmar Bertsch, Robertson Käppeli, Arnulf Rainer, Hubert Schmalix Im frühen 19. Jahrhundert bedurfte es der Sicherheit der Städte, um angesichts der Natur das Gefühl romantischer Natursehnsucht auszulö- sen. Zwischen Angst und Faszination begann der intellektuelle Mensch, Landschaft und Natur jenseits schematischer Idealisierung wahrzuneh- men. Der Begriff des Erhabenen, das der Größe der Natur mit Ehrfurcht, Verehrung und Achtung begegnet, verbunden mit einer wesenhaften Art von Schrecken und Schaudern, ﬁndet seit Jahrhunderten künstlerischen Ausdruck in Berglandschaften. Diese vermitteln ein, nach Immanuel Kant, mit der Empﬁndung der Erhabenheit einhergehendes, Gefühl des Triumphs über die Natur, das sich aus der sicheren Distanz zu ihr speist. Ein Künstler, der sich intensiv wie kaum ein anderer im 20. Jahrhundert der Darstellung der Bergwelt verschrieb, ist der österreichische Maler und Architekt Alfons Walde (1891 – 1958). In Tirol geboren, studierte er 1910 bis 1914 an der Technischen Hochschule in Wien und belegte Vorlesungen in Freihandzeichnen, Aktzeichnen und Aquarellieren. Über den Architekten Robert Oerley, der 1911/12 Präsi- dent der Wiener Secession war, kam er in Kontakt mit der Wiener Kunstszene und deren wichtigsten Künstlervereinigungen wie Secession, Hagenbund und der Neukunstgruppe, einer progressiven Vereinigung, die 1909 von Egon Schiele aus Protest gegen den Akademismus gemeinsam mit einer Gruppe junger Künstler gegründet wurde, die nach neuen künstlerischen Ausdrucksweisen suchte. Vor allem Gustav Klimt und Egon Schiele, mit dem Walde eine Freundschaft verband, beeinﬂussten seine frühen Landschaften, topographischen Ansichten und Motive aus der Welt um Kitzbühel. 1911 kam es zur ersten, durchaus erfolgreichen Ausstellung in Innsbruck, und zwei Jahre später 1913 zur Teilnahme bei der 43. Ausstellung der Wiener Secession mit vier Ölgemälden. Nach seinem Kriegsdienst 1914–1918 zog sich Alfons Walde nach Kitzbühel zurück. In einem Interview begründet er diesen Entschluss: „Durch ihn [Schiele Anm. Verfasserin] kam ich auch zu Klimt und in seinen Kreis, aber was dort als Kunst galt, war für mich eine mystische Angelegenheit und ich spürte bald, daß es für mich höchste Zeit sei, wieder nach Tirol zu kommen.“1

7 Mit dem Zusammenbruch der Monarchie 1918 verlor Wien seine Vor- machtsstellung und die Kunstszene verlagerte sich zunehmend in die Bundesländer. Zahlreiche neue Künstlervereinigungen wurden gegründet wie u.a. Der Wassermann in Salzburg, der Nötscher Kreis in Kärnten oder die Secession in Graz. In Innsbruck wurde 1919 der Mühlauer Kreis und 1925 die erste moderne Künstlervereinigung in Tirol Waage gegründet.2 Auf der Suche nach einer neuen österreichischen Identität versuchten die Künstler:innen einen modernen Ansatz zu suchen. Ange- sichts des Wandels vom Kaiserreich zum Nationalstaat, entwickelte auch Alfons Walde eine neue kraftvolle visuelle Sprache. Er begann, sich auf die Schönheit der lokalen Landschaft zu konzentrieren und sonnendurch- glühte, expressive Berglandschaften zu malen: „Der Künstler darf die Natur nicht kopieren, sondern soll die Elemente der Natur nehmen und daraus ein neues Element schaffen.“, zitierte er Paul Gauguin in seinem Tagebuch.3 Walde gelang es, eine neue Vorstellung der Bergwelt zu erschaffen, jenseits des elitären Images, das Skifahren und Alpinismus um die Jahrhundertwende hatte. Er bildete eine Gebirgslandschaft ab, die allen offenstand, als „demokratischer“ Ort, an dem der Mensch jenseits von Klassenbewusstsein der Natur gegenüberstand. Er bediente damit die romantische Sehnsucht nach einer Verbundenheit mit der Natur und trug wesentlich bei, ein touristisches Bild Tirols zu erschaffen, das zu einem integralen Bestandteil der österreichischen Wirtschaft wurde. Seine Bilder hatten durchschlagenden Erfolg. 1924 veranstal- tete das Tiroler Verkehrsamt einen Künstlerwettbewerb zum Thema Winterbilder, 125 Gemälde und eine große Anzahl von Fotograﬁen wur- den eingereicht. Die ersten beiden Preise wurden Alfons Walde zuer- kannt, die Kunstkritik war begeistert: „ (…) immer wieder neue überraschende Farbenwirkungen entdeckt sein scharfes Auge in der win- terlichen Natur. Er kann es darum auch wagen, einen ganzen Saal mit Winterbildern, einzig nur mit Schneebildern zu schmücken. (…) Er ist längst hinter anderen Stimmungen her, im Frühglanze des Lichtes, in der Dämmerung bei hellem Himmel und im Trüblicht eines nebeligen Win- tertages, in dem sein Kitzbühel solche Wirkung hat.“4 Bis 1925 war Kitzbühel nach und nach zu einem internatio- nalen Skiort der Oberschicht aufgestiegen, der von wohlhabenden öster- reichischen, deutschen, französischen und britischen Touristen besucht wurde. Eine Gruppenausstellung von Tiroler Künstlern 1925/26 konzi- pierte die alpine Landschaft als Quelle einer besonderen künstlerischen Kultur. Die Ausstellung ging auf Tournee durch mehrere deutsche Städte, darunter Düsseldorf, Hamburg und München. Mehr als hundert der zweihundert gezeigten Werke wurden verkauft. Trotz lokaler Erfolge blieb Walde weiterhin mit der Wiener Kunstszene in Kontakt und stellte 1920 ein weiteres Mal in der Seccession in Wien aus. 1927 lobte der bekannte Kritiker Hans Ankwicz- Kleehoven anlässlich der Internationalen Kunstausstellung im Künstler- haus in Wien die Ausstellungsbeiträge von Walde als beispielhaft für die österreichische Kunst: „Aber Waldes Winterbilder (…) sind in ihrer machtvollen Plastik (…) Äußerungen einer ungewöhnlichen Kraft, auf die wir Österreicher zu Recht stolz sein können“.5 Im selben Jahr stellte Walde auch wieder in der Secession in Wien aus und wurde als würdiger Nachfolger des großen Tiroler Künst- lers Albin Egger-Lienz gefeiert: „Es ist eine Welt von Schnee und Eis, in die er seine massiven Gestalten setzt; Frohlust weht durch diese erhabe- nen Einsamkeiten, seine Landschaften haben die leuchtende Atmosphäre, den schimmernden Glanz, der den Bildern Eggers fehlt. (…) Walde ist noch immer auf dem Weg zur Schaffenshöhe, aber er steht schon jetzt an der Spitze der neuen Tiroler Kunst.“6

11 Walde wurde nun als Vertreter einer neuen Generation von Künstlern gesehen, die von den Bundesländern aus die Wiener Kunstszene belebten: „Die Tiroler Künstler bringen uns ein Stück prächtiger Natur und urwüchsiger Kraft, zielbewußter und sicherer als die Groß- stadtmaler, die in beständigem Suchen schon vielfach den Zusammen- hang mit der Natur verloren haben. (…) Zu den interessantesten Erscheinungen dieser jungen Generation gehört Alfons Walde, der im Wiener Kunstleben längst kein Fremder mehr, ein Maler voll Eigenart und seltsamer Größe.“7 Doch Alfons Walde malte nicht nur, sondern war auch als Architekt tätig und baute unter anderem die Tal- und Bergstation der Hahnenkammbahn, ebenso wie sein eigenes Atelier. Obwohl er in Kitzbühel arbeitete, war er alles andere als ein Provinzkünstler, im Gegenteil, seine Werke waren inzwischen heißbegehrt und wurden inter- national verkauft, er war ausgezeichnet vernetzt und lud in den 1930er Jahren regelmäßig Wiener und internationale Gäste in sein Berghaus am Hahnenkamm ein, worüber Gesellschaftsmagazine und Zeitungen ausführlich berichteten. Ein Zeitungsartikel im Neuen Wiener Journal beschreibt 1932 anschaulich einen Besuch bei Alfons Walde in seinem Atelier in den Bergen von Kitzbühel: „Aus einem über hölzernen Stiegen gelegenen Raum, dessen einzige Einrichtung das Arbeitszeug des Malers ist, kommt einem ein junger Mensch entgegen. Stahlgraue Augen in einem gebräunten Sportgesicht. So groß und breit von Wuchs, daß der Mann fast den Rahmen der geöffneten Türe sprengt. „Grüß Gott!“ sagt er mit dem harten Akzent seiner Tiroler Bauernsprache, quetscht die Hand des Besuchers in die seine wie in einen Schraubstock und wir gehen ins Arbeitszimmer, das voll gemalter Sonne, Schnee und Hochgebirgsluft ist. Es sind die letzten Bilder, die Alfons Walde in diesem Sommer fertigge- macht hat. Ob sie in eine Ausstellung kommen, frage ich. „Aber wo!“ lacht er. „Verkauft sind sie und werden morgen fortgeschickt.“ Verkauft, fortgeschickt, nota bene nach England und Amerika – dieser Alfons Walde ist unter Malern heute wohl ein Unikum. Also gibt es doch noch Künstler, an denen sich die Käufer und Mäzene nicht mit einem verlege- nen Achselzucken vorbeidrücken.“8 Als Maler wie als Graphiker bekannt und geschätzt, erhielt Walde 1932 den Auftrag, das erste ofﬁzielle Tirol-Plakat zu gestalten. Im Zuge der Tirol-Werbung entstanden viele Entwürfe und diverse Logos und Schriftzüge von seiner Hand wie z.B.: die Kitzbüheler Gams, die bis heute als Markenzeichen des Kitzbüheler Tourismusverbandes dient. Walde reproduzierte inzwischen in seinem eigenen Kunstverlag sein Werk. Motive wie das Tiroler Bergdorf oder die Auracher Kirche wurden in Farbpostkarten und Kunstdrucken in hoher Auﬂage vertrieben und trugen entscheidend zur Popularität seiner Kunst bei. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und der „Anschluss“ hatten auch auf Alfons Waldes Karriere massiven Einﬂuss. In den Jahren ab 1939 kam es zu mehreren Hausdurchsuchungen durch die Gestapo und der rückläuﬁge Tourismus führte zu einer eklatanten Verschlechterung der Auftragslage. Nach Ende des Krieges wurde Walde als belastete Person angezeigt und sogar kurzzeitig inhaftiert. 1956 wurde ihm mit der Verleihung des Professortitels späte Ehrung zuteil. Am 11. Dezember 1958 starb Alfons Walde im Alter von 67 Jahren in Kitzbühel. Zeitlebens hat Alfons Walde der Mensch in der ursprünglichen Umge- bung seiner Tiroler Heimat beschäftigt. Seine Schilderungen des Alltags- und Bauernlebens der Gebirgswelt machen ihn bis heute zu einem der bedeutendsten Künstler im Alpenraum. Seine sonnendurchglühten Berg- welten, die eine überzeitliche Stille und Klarheit atmen, haben bis heute nichts an ihrer Kraft verloren. Waldes außergewöhnliche Schilderungen

13 von Bergszenarien sind mit reinen, fast ungemischten Farben gemalt, kraftvoll, kompakt, formal reduziert. Dieser eigenwillige, unverwechsel- bare malerische Stil entwickelt eindringliche Monumentalität im Groß- wie im Kleinformat. Die von ihm vorgeführte Bergeinsamkeit, die nur ab und an ein stilles Dorf unterbricht, führt uns vor, wie der Mensch noch in respektvollem Einklang mit nahezu unberührter Natur lebte und gewinnt angesichts der aktuellen ökologischen Krise neue Aktualität. Nahezu ein Jahrhundert später setzt sich ein Künstler aktuell vergleichbar intensiv malerisch mit der Bergwelt auseinander. Der Maler Herbert Brandl (geb. 1959) ist einer der wichtigsten Vertreter des österreichischen Neoexpressionismus. Er feiert die Erhabenheit der Bergwelt mit freier, expressiver, malerischer Geste in Öl auf Leinwand, atmosphärisch dicht und monumental ins Bild gesetzt. Seine Gebirgslandschaften sind utopisch und dystopisch zugleich und changieren zwischen malerischer Abstraktion und Gegenständlichkeit. Ganz konkret verweist Brandl durch die Wahl seiner Motive auf bedrohte Naturräume hin, so etwa auf die Schwarze Sulm, einen Fluss der Koralpe in der Steiermark, ein durch mehrere, geplante Kraftwerke bedrohtes Naturjuwel mit einzigartiger Tier- und Pﬂanzenwelt. Dem gegenüber sind die Traumbergwelten des österreichi- schen Malers Hubert Schmalix (geb. 1952) malerische Visionen von Natur, die aus Versatzstücken zusammengesetzte Bergidyllen in eigenwil- lig verfremdeter, subtiler Farbigkeit entwerfen. „Ich bin kein Maler, der das Licht malt. Ich erzeuge Licht durch Farben. Das ist es, was den Maler ausmacht.“, sagt Hubert Schmalix über seine Kunst. „Man könnte auch sagen, ich produziere ein Licht, das es in Wirklichkeit gar nicht gibt.“9 Der aus der Generation der „Neuen Wilden“ stammende Künstler lebt und arbeitet in Los Angeles und in Wien. Eine eigene Position stellen die Bergwelten des Schweizer Künstlers Robertson Käppeli (geb. 1988) dar, der mit farbiger Tusche auf Papier Gebirgsformationen mit nahezu akribischer Präzision behutsam abtastet. Seine Berglandschaften fangen feierliche Stille und Unberührt- heit ein, die atmosphärisch an die Stille der Gebirgslandschaften Waldes anschließen. Kritische Gegenposition zu diesen Darstellungen von abge- schiedener Natur bezieht der Tiroler Fotograf Lois Hechenblaikner (geb. 1958), der mit seiner Kamera in der Serie Gletscherpathologie schonungs- los direkt die aktuelle Situation einfängt. Er dokumentiert die ungehin- derte Ausbeutung und Ökonomisierung der Ressourcen unseres Planeten und die umfassende Zerstörung von Lebensräumen, die den fortschrei- tenden Verlust unberührter Natur verursachen. Er konfrontiert uns mit einer Bergwelt, deren Stille durch Liftanlagen, Massentourismus und grölender Musikbeschallung nachhaltig zerstört ist. Ungeschönt zeigt er jene Auswirkungen eines immer weiter zunehmenden Tourismus, den Walde in seinen ersten Anfängen bereits zum Gegenstand seiner Bildwelt gemacht hatte. Wie unter einem Leichentuch präsentiert er uns die schmelzenden Gletscher und entlarvt unbarmherzig die vergeblichen Versuche des Menschen, eine schwindende Welt zu retten. Die Malerin Xenia Hausner (geb. 1951) schafft rätselhafte, in erster Linie von Frauen bevölkerte Bildwelten, die, mit freiem Duktus in leuchtenden Farben gemalt, den Betrachter in Situationen hineinziehen, die meist nicht eindeutig auﬂösbar sind. Der Aspekt der Inszenierung bestimmt das großformatige Werk Top of the World, das verschiedene Realitätsebenen miteinander verschränkt. Mit feiner Ironie präsentiert sie uns eine Bergwelt, die offensichtlich zur Theaterkulisse zu verkommen droht: „Letztlich ist alles, woran ich arbeite, ambivalent und fragmenta- risch. Fragmente des Lebens ohne eine klare Antwort. Die Botschaft ist zweideutig, und das Leben ist nicht schwarz und weiß.“10

15 Die in Wien arbeitende Künstlerin Barbara Anna Husar (geb. 1975) setzt den Bildern von Bedrohung und Verwüstung ein weit- hin sichtbares Zeichen für ein grundlegendes Umdenken entgegen. In einem Heißluftballon, ein friedvolles Himmelszeichen in Form eines leuchtend pinkfarbenen Kuheuters, unternimmt sie spektakuläre Alpen- überquerungen, deren dokumentarische Bilder von Elmar Bertsch ein- dringlich mahnen, der Natur wieder mit Ehrfurcht, Verehrung und Achtung zu begegnen. Für den österreichisch-argentinische Maler und Extremberg- steiger Helmut Ditsch (geb. 1962) sind Malen und Naturerfahrung eine Analogie. Eigene Erfahrungen ﬂießen in seine Bilder ein, die er selbst der Kunstsparte des „Erlebten Realismus“ zuordnet. In seinen Bildern bildet er extreme Naturerscheinungen ab, so auch Berg- und Eislandschaften, die eine menschenleere, unberührte Natur zeigen. Alfons Walde setzte sich nicht nur mit der heimatlichen Berglandschaft auseinander, sondern auch mit dem Arbeitsalltag und der damit eng verknüpften katholischen Lebenswelt der Bauern, wie seine in zahlreichen Versionen festgehaltenen Kirchenansichten und Kirchgänge- rinnen bezeugen. Eine Kreuzübermalung des Künstlers Arnulf Rainer (geb. 1929) wird diesen Bildern kontrapunktisch gegenübergestellt. Als Begründer des „Informel“ in Österreich entwickelte Rainer auf der Suche nach neuen Wegen in der Malerei in den 1950er Jahren seine „Überma- lungen“, durch die er internationale Berühmtheit erlangte. Er übermalt sowohl eigene als auch fremde Bilder sowie Fotos. Vor allem Fotoüber- malungen von Selbstporträts machten ihn international bekannt. Doch nicht nur Frömmigkeit bestimmt das Leben auf dem Land, sondern auch ausgelassene Feste wie die Fastnacht, die einmal im Jahr einen willkommenen Ausstieg aus den religiösen und alltäglichen Pﬂichten gewährte. Die Ausstellung Alfons Walde im Dialog setzt den vor rund drei Genera- tionen entstandenen Berglandschaften von Alfons Walde erstmals in dieser Vielfalt künstlerische Positionen gegenüber, die sich aktuell mit der Bergwelt auseinandersetzen. Angesichts der fundamentalen und unwi- derruﬂichen Veränderungen unserer Landschaften und der erschrecken- den Folgen des Anthropozäns, des Zeitalters, in dem der Mensch zum bestimmenden Einﬂussfaktor geworden ist, entsteht ein kritischer Dialog, der deutlich macht, was wir bereits verloren haben und was es zu bewah- ren und wiederzugewinnen gilt. Die vorgestellten Positionen eint in diesem Sinne die Vision, eine unmittelbare, respektvolle Beziehung des Menschen zur Natur künstlerisch neu zu formulieren.

17 Fußnoten: 1 Marilaun, „Mit der Seilbahn ins höchste Atelier Österreichs,” Neues Wiener Journal, 26. Aug. 1932, 7. 2 Zur Kunst der Zwischenkriegszeit und Alfons Walde vergleiche: Julia Secklehner, A New Austrian Regionalism: Alfons Walde and Austrian Identity in Painting after 1918, Published online by Cambridge University Press: 05 April 2021 https://www.cambridge. org/core/journals/austrian-history-yearbook/ article/new-austrian-regionalism-alfons- walde-and-austrian-identity-in-painting- after-1918/5697596F159C2904E449B- 615CF5E47CC# abgerufen am 10. Dez. 2022 5 Hans Ankwicz-Kleehoven, „Große Kunstausstellung,” Wiener Zeitung, 17. Apr. 1927, 10. 6 Hermann Menkes, „Tiroler Kunst. Die Ausstellung in der Secession,” Neues Wiener Journal, 14. Juli 1927. 4 7 Viktor Trautzl, „Tiroler Kunst. Ausstel- lung der Tiroler Künstler in der Sezession,” Reichspost, 15. Juli 1927, 7. 8 Marilaun, „Mit der Seilbahn ins höchste Atelier Österreichs,” Neues Wiener Journal, 26. Aug. 1932, 7. 3 9 Paul Gauguin zitiert in Alfons Waldes Tagebuch https://www.alfonswalde.com/ abgerufen am 8. Dez. 2022 Zit. nach: https://smolkacontemporary.at/ de/kuenstler/hubert-schmalix, abgerufen am 10. Dez. 2022 4 –h– [pseud.], „Maler Alfons Walde – Kitzbühel, zur Ausstellung im Kunstsalon Unterberger,” Tiroler Anzeiger, no. 186, 14. Aug. 1924, 6. 10 Zit. nach: https://www.xeniahausner.com/ ausstellungen/abgerufen am 10. Dez. 2022

69 Introduction Sabine Fellner Alfons Walde in Dialogue with Herbert Brandl, Helmut Ditsch, Xenia Hausner, Lois Hechenblaikner, Barbara Anna Husar/Elmar Bertsch, Robertson Käppeli, Arnulf Rainer, Hubert Schmalix. In the early 19th century, the safety of cities was needed to trigger the feeling of romantic longing for nature in the face of nature. Between fear and fascination, intellectual man began to perceive landscape and nature beyond schematic idealisation. The concept of the sublime, which encounters the greatness of nature with awe, reverence and respect, com- bined with an essential kind of terror and shudder, has found artistic expression in mountain landscapes for centuries. According to Immanuel Kant, these convey a feeling of triumph over nature that goes hand in hand with a sense of sublimity and is fed by a safe distance from it. The Austrian painter and architect Alfons Walde (1891– 1958) was an artist who devoted himself more intensively to the depic- tion of the mountain world than almost any other artist in the 20th century. Born in Tyrol, he studied at the Technical University in Vienna from 1910 to 1914 and attended lectures in freehand drawing, nude drawing and watercolour painting. Through the architect Robert Oerley, who was president of the Vienna Secession in 1911/12, he came into contact with the Viennese art scene and its most important artists’ asso- ciations, such as the Secession, the Hagenbund and the Neukunstgruppe, a progressive association founded in 1909 by Egon Schiele in protest against academism together with a group of young artists who were looking for new modes of artistic expression. Above all Gustav Klimt and Egon Schiele, with whom Walde had a friendship, inﬂuenced his early landscapes, topographical views and motifs from the world around Kitzbühel. In 1911 he had his ﬁrst, thoroughly successful exhibition in Innsbruck, and two years later in 1913 he took part in the 43rd exhibition of the Vienna Secession with four oil paintings. After his military service from 1914 to 1918, Alfons Walde withdrew to Kitzbühel. In an interview he explains this decision: „Through him [Schiele author’s note] I also came to Klimt and into his circle, but what was considered art there was a mystical matter for me and I soon felt that it was high time for me to come back to Tyrol.“1

71 With the collapse of the monarchy in 1918, Vienna lost its supremacy and the art scene increasingly shifted to the provinces. Numerous new artists’ associations were founded, such as Der Wassermann in Salzburg, the Nötscher Kreis in Carinthia and the Secession in Graz. In Innsbruck, the Mühlauer Kreis was founded in 1919 and in 1925 the ﬁrst modern artists’ association in Tyrol, Waage.2 In the search for a new Austrian identity, the artists tried to ﬁnd a modern approach. In view of the change from an empire to a nation state, Alfons Walde also developed a new powerful visual language. He began to concentrate on the beauty of the local landscape and to paint sunlit, expressive mountain landscapes. „The artist must not copy nature, but should take the elements of nature and create a new element from them“ he quoted Paul Gauguin in his diary.3 Walde succeeded in creating a new idea of the mountain world, beyond the elitist image that skiing and alpinism had at the turn of the century. He depicted a mountain landscape that was open to all, as a „democratic“ place where man faced nature beyond class conscious- ness. In this way, he served the romantic longing for a connection with nature and played a major role in creating a tourist image of Tyrol that became an integral part of the Austrian economy. His pictures were a resounding success. In 1924 the Tyrolean Tourist Ofﬁce organised an artists’ competition on the theme of winter pictures, 125 paintings and a large number of photographs were submitted. The ﬁrst two prizes were awarded to Alfons Walde, the art critics were enthusiastic: „(...) his sharp eye discovers ever new sur- prising effects of colour in wintry nature. He can therefore dare to deco- rate an entire room with winter pictures, only with snow pictures. (...) He has long been after other moods, in the early glow of the light, in the twilight under a bright sky and in the gloom of a foggy winter day, in which his Kitzbühel has such an effect.“4 By 1925, Kitzbühel had gradually risen to become an inter- national upper-class ski resort visited by wealthy Austrian, German, French and British tourists. A group exhibition of Tyrolean artists in 1925/26 conceived the Alpine landscape as the source of a special artistic culture. The exhibition toured several German cities, including Düssel- dorf, Hamburg and Munich. More than one hundred of the two hun- dred works shown were sold. Despite local successes, Walde remained in contact with the Viennese art scene and exhibited once more in 1920 at the Secession in Vienna. In 1927, on the occasion of the International Art Exhibition at the Künstlerhaus in Vienna, the well-known critic Hans Ankwicz- Kleehoven praised Walde’s exhibition contributions as exemplary for Austrian art: „But Walde’s winter pictures (...) are in their powerful sculpture (...) expressions of an unusual power of which we Austrians can be justly proud.“5 In the same year Walde also exhibited again at the Secession in Vienna and was celebrated as a worthy successor to the great Tyrolean artist Albin Egger-Lienz: „It is a world of snow and ice in which he sets his massive ﬁgures; cheerfulness wafts through these sublime solitudes, his landscapes have the luminous atmosphere, the shimmering brilliance that Egger’s pictures lack. (...) Walde is still on his way to the height of creativity, but he is already at the forefront of new Tyrolean art.“6 Walde was now seen as the representative of a new genera- tion of artists who were revitalising the Viennese art scene from the provinces: „The Tyrolean artists bring us a piece of splendid nature and unspoilt power, more purposeful and secure than the city painters who, in constant searching, have already lost their connection with nature in many cases. (...) Among the most interesting phenomena of this young generation is Alfons Walde, who has long since ceased to be a stranger to Viennese artistic life, a painter full of idiosyncrasy and strange greatness.“7

75 But Alfons Walde did not only paint, he was also active as an architect and built, among other things, the valley and mountain station of the Hahnenkamm cable car, as well as his own studio. Although he worked in Kitzbühel, he was anything but a provincial artist; on the contrary, his works were by now much sought after and sold internationally, he was excellently networked and in the 1930s regularly invited Viennese and international guests to his mountain house on the Hahnenkamm, which was widely reported in society magazines and newspapers. A newspaper article in the Neues Wiener Journal in 1932 vividly describes a visit to Alfons Walde in his studio in the mountains of Kitzbühel: „A young man comes out of a room situated above wooden stairs, whose only furnishings are the painter’s tools. Steel-grey eyes in a tanned sports face. So tall and broad that the man almost bursts the frame of the open door. „Grüß Gott!“ he says with the hard accent of his Tyrolean peasant language, squeezes the visitor’s hand in his like a vice and we go into the study, which is full of painted sun, snow and high mountain air. They are the last pictures Alfons Walde ﬁnished this sum- mer. I ask if they are going to be in an exhibition. „Oh no!“ he laughs. „They are sold and will be sent away tomorrow.“ Sold, sent away, nota bene to England and America – this Alfons Walde is probably unique among painters today. So there are still artists whom buyers and patrons don’t just shrug their shoulders in embarrassment.8 Known and appreciated as a painter and graphic artist, Walde was commissioned in 1932 to design the ﬁrst ofﬁcial Tyrol poster. In the course of Tyrol advertising, many designs and various logos and lettering were created by his hand, such as: the Kitzbühel chamois, which still serves as the trademark of the Kitzbühel Tourist Association today. Walde meanwhile reproduced his work in his own art publishing house. Motifs such as the Tyrolean mountain village or the Aurach church were distributed in large numbers in colour postcards and art prints and con- tributed decisively to the popularity of his art. The seizure of power by the National Socialists and the Anschluss also had a massive inﬂuence on Alfons Walde’s career. In the years from 1939 onwards, there were several house searches by the Gestapo and the decline in tourism led to a striking deterioration in the order situation. After the end of the war, Walde was denounced as an incriminated person and even brieﬂy imprisoned. In 1956 he was given a late honour with the award of the title of professor. On 11 December 1958, Alfons Walde died in Kitzbühel at the age of 67. Throughout his life, Alfons Walde was preoccupied with people in the original environment of his Tyrolean homeland. His depic- tions of everyday and peasant life in the mountain world have made him one of the most important artists in the Alpine region to this day. His sunlit mountain worlds, which breathe a timeless stillness and clarity, have lost none of their power to this day. Walde’s extraordinary depictions of mountain scenarios are painted with pure, almost unmixed colours, powerful, compact, formally reduced. This idiosyncratic, unmis- takable painterly style develops haunting monumentality in both large and small formats. The mountain solitude he presents, interrupted only now and then by a quiet village, shows us how man still lived in respect- ful harmony with almost untouched nature and gains new topicality in view of the current ecological crisis. Almost a century later, an artist is currently dealing with the mountain world with comparable intensity. The painter Herbert Brandl (born 1959) is one of the most important representatives of Austrian Neo-Expressionism. He celebrates the sublimity of the mountain world with free, expressive, painterly gestures in oil on canvas, atmospherically dense and monumentally set in the picture. His mountain landscapes are utopian and dystopian at the same time and oscillate between painterly

77 abstraction and representationalism. Brandl’s choice of motifs refers speciﬁcally to threatened natural spaces, such as the Schwarze Sulm, a river in the Koralpe in Styria, a natural jewel with unique ﬂora and fauna threatened by several planned power plants. In contrast, the dream mountain worlds of the Austrian painter Hubert Schmalix (born 1952) are painterly visions of nature that create mountain idylls composed of set pieces in idiosyncratically alien- ated, subtle colours. „I am not a painter who paints light. I create light through colours. That is what makes the painter.“ says Hubert Schmalix about his art. „You could also say I produce a light that doesn’t really exist.“9 The artist, who comes from the generation of the „Neue Wilden“, lives and works in Los Angeles and Vienna. The mountain landscapes of the Swiss artist Robertson Käppeli (born 1988), who carefully scans mountain formations with coloured ink on paper with almost meticulous precision, represent a position of their own. His mountain landscapes capture solemn stillness and untouchedness, atmospherically connecting to the stillness of Waldes’ mountain landscapes. The Tyrolean photographer Lois Hechenblaikner (born 1958) takes a critical counter-position to these depictions of secluded nature, relentlessly capturing the current situation directly with his cam- era in the series Glacier Pathology. He documents the unhindered exploitation and economisation of our planet’s resources and the exten- sive destruction of habitats that cause the progressive loss of untouched nature. He confronts us with a mountain world whose silence has been permanently destroyed by lifts, mass tourism and blaring music. He shows the effects of ever-increasing tourism, which Walde had already made the subject of his imagery in his early beginnings. As if under a shroud, he presents us with the melting glaciers and mercilessly exposes man’s futile attempts to save a dwindling world. The painter Xenia Hausner (b. 1951) creates enigmatic pic- torial worlds, populated primarily by women, which, painted with a free style in bright colours, draw the viewer into situations that are usually not clearly resolvable. The aspect of staging determines the large-format work Top of the World, which interweaves different levels of reality. With subtle irony, she presents us with a mountain world that obviously threatens to degenerate into a theatrical backdrop: „Ultimately, everything I work on is ambivalent and fragmentary. Fragments of life without a clear answer. The message is ambiguous, and life is not black and white.“10 The artist Barbara Anna Husar (b. 1975), who works in Vienna, counters the images of threat and devastation with a widely visi- ble sign for a fundamental rethinking. In a hot-air balloon, a peaceful celestial sign in the form of a bright pink cow’s udder, she undertakes spectacular crossings of the Alps, whose documentary images by Elmar Bertsch are a forceful reminder to once again encounter nature with reverence, veneration and respect. For the Austrian-Argentine painter and extreme mountain- eer Helmut Ditsch (born 1962), painting and experiencing nature are analogous. His own experiences ﬂow into his paintings, which he him- self classiﬁes in the art category of Experienced Realism. In his paintings he depicts extreme natural phenomena, including mountain and ice landscapes that show a deserted, untouched nature. Alfons Walde did not only deal with the local mountain landscape, but also with the everyday working life and the closely related Catholic life of the farmers, as his numerous versions of church views and churchgoers testify. A painting of the cross by the artist Arnulf Rainer (born 1929) is juxtaposed with these pictures. As the founder of Informel in Austria, Rainer developed his „overpaintings“ in the 1950s in his search for new ways of painting, through which he achieved

79 international fame. He overpainted both his own and other people’s pictures as well as photographs. Above all, photo overpaintings of self-portraits made him internationally famous. However, it was not only piety that determined life in the countryside, but also exuberant celebrations such as Shrovetide, which once a year provided a welcome escape from religious and every day duties. The exhibition Alfons Walde in Dialogue is the ﬁrst to juxtapose Alfons Walde’s mountain landscapes, which were created around three genera- tions ago, with artistic positions that deal with the mountain world today. In view of the fundamental and irrevocable changes in our land- scapes and the frightening consequences of the Anthropocene, the age in which man has become the determining factor of inﬂuence, a critical dialogue emerges that makes clear what we have already lost and what needs to be preserved and regained. In this sense, the presented positions are united by the vision of artistically reformulating an immediate, respectful relationship between man and nature.

81 Notes: 1 Marilaun, „Mit der Seilbahn ins höchsten Atelier Österreichs,“ Neues Wiener Journal, 26 Aug. 1932, 7. 2 On interwar art and Alfons Walde, cf: Julia Secklehner, A New Austrian Regionalism: Alfons Walde and Austrian Identity in Painting after 1918, Published online by Cambridge University Press: 05 April 2021 https://www. cambridge.org/core/journals/austrian- history- yearbook/article/new- austrian-regionalism- alfons-walde-and-austrian-identity-in-painting- after-1918/5697596F159C2904E449B615CF5 E47CC# accessed 10 Dec. 2022 3 Paul Gauguin quoted in Alfons Walde’s diary https://www.alfonswalde.com/ retrieved 8 Dec. 2022 4 –h– [pseud.], „Maler Alfons Walde – Kitzbühel, zur Ausstellung im Kunstsalon Unterberger,“ Tiroler Anzeiger, no. 186, 14. Aug. 1924, 6. 5 Hans Ankwicz-Kleehoven, „Große Kunstausstellung,“ Wiener Zeitung, 17 Apr. 1927, 10. 6 Hermann Menkes, „Tiroler Kunst. Die Ausstellung in der Secession,” Neues Wiener Journal, 14 July 1927. 4 7 Viktor Trautzl, „Tiroler Kunst. Ausstellung der Tiroler Künstler in der Sezession,“ Reichspost, 15 July 1927, 7. 8 Marilaun, „Mit der Seilbahn ins höchste Atelier Österreichs,“ Neues Wiener Journal, 26 Aug. 1932, 7. 9 Cited by: https://smolkacontemporary.at/de/ kuenstler/hubert-schmalix, retrieved on 10 Dec. 2022 10 Cited by: https://www.xeniahausner.com/ ausstellungen/retrieved on 10 Dec. 2022

87 Biograﬁen Alfons Walde 1891 Alfons Walde wurde am 8. Februar als Sohn des Franz Walde und der Maria geb. Ritzer in Oberndorf geboren. 1903–1910 besuchte er die K. K. Realschule in Innsbruck, die er 1910 mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss. Es entstehen erste Aquarell- und Temperabilder. 1910–1914 studierte er an der Technischen Hochschule in Wien und kommt durch den Architekten Robert Oerley, der 1911/12 Präsident der Wiener Secession war, in Kontakt mit Egon Schiele und Gustav Klimt. 1911 hatte er eine erste Ausstellung in der Innsbruck Buchhandlung Czichna. 1913 nimmt er an der 43. Ausstellung der Wiener Secession teil. 1914–1918 rückt er als einjährig Freiwilliger zum K. K. Landesschützenre- giment II ein, dann zum Landesschützenregiment III Innichen. Er wurde 1915 zum Kadetten befördert, später zum Fähnrich. Sein Einsatzgebiet war in Südtirol am Monte Piano und am Pasubio sowie in Bosnien. Für seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg wurde er mehrfach ausgezeichnet. 1917 kehrte er als Kaiserschützenleutnant aus Bosnien heim und setzte 1917/18 sein Studium an der Technischen Hochschule in Wien fort. 1918 Er trat in Briefkontakt mit Albin Egger-Lienz betreffend der Gründung einer Künstlerkammer. Ende 1918 kehrte er nach Kitzbühel zurück, malte Ölgemälde wie Jahrmarkt in Kitzbühel oder Kirchgang, schuf aber auch Aktzeichnungen wie Badende am Schwarzsee oder Nackter Rückenakt. 1919 befreundete er sich mit dem in Kitzbühel ansässig gewordenen Wiener Arbeiterdichter Alfons Petzold. 1920 stellte er nach dem Krieg erstmals wieder Bilder in Wien aus. 1923 gründete er den Kunstverlag Alfons Walde, der seine beliebtesten Bilder als Postkarten und später auch als Kunstdrucke vertrieb. 1924 erhielt er den ersten und zweiten Preis beim Wettbewerb „Winterbilder“ des Tiroler Landesverkehrsamtes. Er befreundete sich mit dem Wiener Bildhauer Gustinus Ambrosi. 1925 heiratete er Hilda Lackner aus Kitzbühel, nahm an der 4. Biennale Romana d’Arte in Rom teil und erhielt den Preis der Julius- Reich- Künstlerstiftung. 1925/26 nahm er an der großen Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ in Rheinland-Westfalen teil. 1927 baute er die Berg- und Talstation der Hahnenkammbahn, die beiden Stationsgebäude bestehen trotz zweier Umbauten der Bahn noch heute. 1928 nahm er an einem Wettbewerb zur Ausschmückung der Halle des Hauptbahnhofes in Innsbruck teil und erhielt gemeinsam mit dem Bozener Maler Rudolf Stolz den ersten Preis.

89 1929 errichtete er am Hahnenkamm sein Berghaus, das zum gesellschaftlichen Treffpunkt wurde. Es kommt zur Scheidung von Hilda Lackner. 1930 heiratete er Lilly Walter aus Hall in Tirol, seine Tochter Guta Eva wird geboren. 1932 malte er unter anderem Bilder wie Kaiser-Hochalm oder Spätwinter und entwarf sein erstes ofﬁzielles Tirol-Plakat. 1933 entwarf er neben einigen Plakaten auch die Gams und den Schriftzug, die beide heute noch als geschützte Wort-Bild-Marke „Kitzbühel“ in Verwendung sind. 1935/37 kam es zum Prozeß wegen einiger Walde-Fälschungen. 1938 erfolgte eine Hausdurchsuchung durch die Gestapo und Alfons Walde wurde für zwei Monate inhaftiert. 1939 verließ ihn seine Frau Lilly. 1940 heiratete er Ida Troppschuh, geb. Rossipal. Er rückte als Pionier nach Salzburg ein, wurde aber nach wenigen Monaten krankheitshalber entlassen. 1946 wurde er aufgrund von Diffamierungen und Intrigen für zwei Monate in Innsbruck inhaftiert. Ab 1946 widmete er sich intensiv seiner Arbeit an Architekturprojekten, wie z.B. dem Bergstationhotel am Hahnenkamm. 1950 entwarf er für die Skischule Kitzbühel Plakate und die rote Bekleidung (Haube und Pullover) der Skilehrer, die in der Folge „Rote Teufel“ genannt wurden. 1956 wird ihm anlässlich seines 65. Geburtstages der Titel „Professor“ verliehen. 1958 stirbt Alfons Walde am 11. Dezember im Haus seiner Schwester Berta in Kitzbühel an Herzschwäche. Literatur: Gert Ammann: Alfons Walde (1891–1958). 5. Auﬂage. Tyrolia, Innsbruck 2005 Ausstellungskatalog Alfons Walde. Leopold Museum Wien 2006 (mit Beiträgen von Gerd Ammann, Carl Kraus und Rudolf Leopold)

91 Herbert Brandl Geboren 1959 in Graz. Er besucht die Hochschule für angewandte Kunst in Wien bei Herbert Tasquil und Peter Weibel. International ist der Künstler durch die Teilnahme an bedeutenden Ausstellungen wie der documenta IX in Kassel 1992 und der Biennale di Venezia 2007 bekannt. Von 2004 bis 2019 lehrt Brandl als Professor an der Kunst- akademie Düsseldorf. Er gehört zu den wichtigsten österreichischen Vertretern des Neoexpressionismus. Ausstellung zuletzt 2020 im Belvedere 21, Wien. Seine Arbeiten sind u.a. im Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent, im Centre Georges Pompidou, Paris,in der Albertina, Wien, im Lentos Kunstmuseum, Linz, im Museum der Moderne Salzburg, Salzburg, im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien, in der Neuen Galerie Graz, in der Kunsthalle Bern, Bern, in der Kunsthalle Zürich, Zürich und im Museo Nacional Centro de Arte Reina Soﬁa, Madrid vertreten. Er lebt und arbeitet in Wien. Helmut Ditsch Geboren 1962 in Buenos Aires, Argentinien. Er beginnt 1983 in Buenos Aires als freischaffender Künstler zu arbeiten. 1985–1988 wird er Extrembergsteiger und unternimmt zahlreiche Expeditionen in die argentinischen Anden. 1988 Übersiedlung nach Österreich und Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste, Wien. 2000 übersie- delt er nach Irland. 2008 Gründung der FABRICA NACIONAL DE ARTE für Kunst, Musik und Design. Erste Entwürfe für das LE MANS Super Sport Car HD1. 2010 Beginn der Ausstellungstournee „GIRA NACIONAL Y POPULAR“ in Argentinien. 2014 beginnt er nach einer Pause von über 20 Jahren wieder aktiv mit dem Bergsteigen und Klettern. Zahlreiche Ausstellungen, u.a. 2001 im Museo Nacional de Bellas Artes, Buenos Aires, Argentinien, im Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago de Chile, Chile; 2002 im Museum Österreichische Galerie Belvedere, Wien; 2003 in der Kunsthalle Krems, Krems, Österreich; 2012 MERCOSUR-UNASUR Gipfel, Mendoza, Argentinien und 2012 im Salzburg Museum, Salzburg, Österreich. Xenia Hausner Geboren 1951 in Wien ist Malerin und Bühnenbildnerin. Sie studiert 1972—1976 Bühnenbild an der Akademie der Bildenden Künste Wien und an der Royal Academy of Dramatic Art in London. Von 1977 bis 1992 entstehen Ausstattungen für Theater, Oper und Film, u. a. für das Burgtheater Wien, die Salzburger Festspiele, das Royal Opera House Covent Garden, London und das Theâtre Royal de la Monnaie Brüssel, sowie 2020 für den Rosenkavalier, Inszenierung von André Heller, Staatsoper Unter den Linden, Berlin. Seit 1992 arbeitet sie ausschließlich als Malerin. Ihre Werke werden international in Galerien, Art Fairs und Museen gezeigt. Ihre letzten Einzelausstellungen waren 2020 Palais Populaire, Berlin, Deutschland, 2021 Albertina Wien, Österreich und 2022 Museum Franz Gertsch, Burgdorf, Schweiz. Sie engagiert sich bei Frauen ohne Grenzen, beginnend mit dem Projekt SAVE. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Wien. Lois Hechenblaikner Geboren 1958 in Reith im Alpbachtal. Ausgebildet zum Kfz-Elektriker beginnt er auf Fernreisen zu fotograﬁeren. Aus den Ergebnissen seiner Fotoexpeditionen erstellt er Dia-Multivisionsschauen und geht damit auf Tournee. Seit Mitte der 1990er Jahre widmet er sich Motiven des Tiroler Fremdenverkehrs sowie der volkstümlichen Unterhaltung. Als künstleri- sches Medium nutzt er Fotograﬁen mit Kleinbild- und Großformat kameras und erstellt damit „Werkserien mit Tiefen grammatik“ über Zeiträume von mehreren Jahren. Im Jahr 2000 wurde seine Multivision Wo ist Tirol? auf dem Frankfurter Weitsicht-Festival mit dem Journalisten- und

Publizistenpreis ausgezeichnet. In Interviews äußert er sich kritisch zur „Disneylandisierung“ seiner Heimat, zur „schrankenlosen Industrialisie- rung“ der Berge und zu Auswirkungen des Tourismus auf die „Seelen- landschaft“ der Einheimischen. Er erhält 2012 den King Albert Mountain Award für außerordentliche Verdienste in der alpinen Welt. Barbara Anna Husar Geboren 1975 in Feldkirch. Sie studiert an der Universität für angewandte Kunst Wien und an der Gerrit-Rietveld-Akademie in Amsterdam. Die bildende Künstlerin ist Performerin, Regisseurin und Autorin und forscht intermedial zwischen Ur- und Neuformen des Lebens. Ihre internationale Aktivität im Informationsaustausch zwischen Kulturen, Wissensgebieten und künstlerischen Medien beschreibt sie mit: „Ich bin Teil, Zwischenteil und Teilchenbeschleuniger.“ Seit 2018 realisiert sie zahlreiche Euter-Erhebungen der sozialen Skulptur „FLYING UDDER“, einem Heißluftballon in Form eines Kuheuters. Sie lebt und arbeitet in Wien. Robertson Käppeli Geboren 1988 in Basel, aufgewachsen in Davos, Schweiz, nimmt er 1998–2000 Zeichenunterricht beim Großvater, Robert Käppeli. 2001– 2005 Ausbildung als Steinbildhauer beim Meister Giovanni Gozzani in Massa-Carrara, Italien. 2003 Ausstellung „Ein Jahrhundert – drei Generationen künstlerischen Schaffens“ (Robert Käppeli, Robert B. Käppeli und Robertson Käppeli) Skulpturenhalle Basel, Basel, Schweiz. 2006 entstehen erste großformatige Aquarelle, er zieht nach Basel um Philosophie zu studieren. Ausstellungen: 2007„New Generation“ Galerie von Bartha, Basel, Schweiz; 2008 „Tracing Reality“ Kunst-Raum Riehen, Schweiz. Einzelausstellung „Robertson Käppeli“ Galerie von Bartha, S-chanf/Engadin, Schweiz; 2012 „3 mal Käppeli“ Kloster Schönthal, Langenbruck, Schweiz; 2013 „Dialogo Tra Generazioni“ Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Porza, Italien; 2015 Galerie Stalla Madulain, Madulain/ Engadin, Schweiz; 2016–2017 Atelier und Ausstellung Jevrem Grujic, Belgrad, Serbien. Seit 2019 Zusammenarbeit mit der Galerie Iris Wazzau Davos, Schweiz. Seit 2007 vertreten in Sammlungen in der Schweiz und Deutschland. Arnulf Rainer Geboren 1929 in Baden bei Wien vertritt die Kunstrichtung des Infor- mel. 1949 verlässt er nach wenigen Tagen sowohl die Akademie für angewandte Kunst als auch die Wiener Akademie für bildende Künste. 1950 gründet er u.a. mit Ernst Fuchs und Arik Brauer die Hundsgruppe und übermalt eigene und fremde Bilder sowie Fotos. 1955 erste Einzel- ausstellung in der Avantgarde Galerie nächst St. Stephan in Wien. 1963 wird er gemeinsam mit Gotthard Muhr mit dem österreichischen Staats- preis für Graphik ausgezeichnet. 1968 ﬁndet im Museum des 20. Jahr- hunderts in Wien seine erste Retrospektive statt. 1977 Teilnahme er an der documenta 6, ein Jahr später vertritt er Österreich auf der Biennale von Venedig. Im November 1978 Erhalt des den Großen Österreichi- schen Staatspreises. 1981 Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Zu sei- nem 70. Geburtstag Retrospektiven im Stedelijk Museum in Amsterdam und im Kunstforum in Wien. 2003 Verleihung des Rhenus-Kunstpreises für sein Gesamtwerk und 2006 erhält er als erster nichtspanischer Künst- ler den Aragón-Goya Preis für sein Lebenswerk. 2009 Eröffnung des Arnulf Rainer Museums in Baden bei Wien.

93 Hubert Schmalix Geboren 1952 in Graz. Studium 1971–76 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Zu Beginn der 1980er Jahre gehört er gemeinsam mit Herbert Brandl, Siegfried Anzinger und Erwin Bohatsch zur Künstlergruppe der „Neuen Malerei“ oder der „Neuen Wilden“. 1986/87 Gastprofessur an der Hochschule für angewandte Kunst, Wien. 1999–2006 Professor an der Akademie der Bildenden Künste, Wien und Gastprofessor an der UCLA, Los Angeles. 2005 Professor an der Interna- tionalen Sommerakademie für Bildende Kunst, Salzburg. Seine Werke sind u.a. in der Neue Galerie Graz – Universalmuseum Joanneum, in der Österreichischen Galerie, Belvedere in Wien und im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Wien, im Lentos Kunstmuseum Linz und im Kunstmuseum Bern vertreten. Er ist Träger des Österreichisches Ehren- kreuzes für Wissenschaft und Kunst. Er lebt und arbeitet in Wien und Los Angeles. — — — Dr. phil. Sabine Fellner Geboren in Wien ist Kunsthistorikerin und beschäftigt sich als freie Ausstellungskuratorin mit gesellschaftspolitisch aktuellen Fragen, z.B. in Der nackte Mann, 2012 und Rabenmütter, 2015 im LENTOS Kunstmu- seum Linz (nominiert für den art-Kuratorenpreis 2016), Die bessere Hälfte. Jüdische Künstlerinnen bis 1938, 2016 im Jüdischen Museum in Wien (Hans-und-Lea-Grundig-Preis 2017); Die Kraft des Alters, 2018 und Stadt der Frauen, 2019 im Museum Österreichische Galerie Belve- dere in Wien (nominiert für den art-Kuratorenpreis 2019); Women Now, 2018 im Austrian Cultural Forum New York; 2021 Wilde Kindheit im LENTOS Kunstmuseum Linz und Beginn der Ausstellungsserie in elf Österreichischen Kulturforen weltweit Touch Nature – Ökologie und zeitgenössische Kunst im Österreichischen Kulturforum Rom. In Vorbereitung Louise Bourgeois, 2023, im Museum Österreichische Galerie Belvedere in Wien.

95 Biographies Alfons Walde 1891 Alfons Walde was born in Oberndorf on February 8, the son of Franz Walde and Maria née Ritzer. From 1903 to 1910 he attended the K. K. Realschule in Innsbruck, which he graduated in 1910 with excellent success. He created his ﬁrst watercolor and tempera paintings. From 1910 to 1914 he studied at the Technical University in Vienna and came into contact with Egon Schiele and Gustav Klimt through the architect Robert Oerley, who was president of the Vienna Secession in 1911/12. In 1911 he had his ﬁrst exhibition at the Innsbruck bookstore Czichna. In 1913 he participated in the 43rd exhibition of the Vienna Secession. 1914—1918 he enlists as a one-year volunteer in the K. K. Landesschützen- regiment II, then to the Landesschützenregiment III Innichen. He was promoted to cadet in 1915, later to ensign. His operational area was in South Tyrol at Monte Piano and Pasubio, as well as in Bosnia. He was decorated several times for his service in the First World War. In 1917 he returned home from Bosnia as an Imperial Riﬂe Lieutenant and began to study again in 1918. 1918 In the summer semester of 1917/18 he studied again at the Vienna University of Technology and entered into correspondence with Albin Egger-Lienz regarding the founding of an artists’ chamber. At the end of 1918, he returned to Kitzbühel and painted oil paintings such as Jahrmarkt in Kitzbühel or Kirchgang, but also created nude drawings such as Badende am Schwarzsee or Nackter Rückenakt. In 1919 he became friends with the Viennese working-class poet Alfons Petzold, who had settled in Kitzbühel. In 1920 he exhibited paintings in Vienna again for the ﬁrst time after the war. In 1923 he founded the art publishing house Alfons Walde, which distributed his most popular pictures as postcards and later as art prints. In 1924, he won ﬁrst and second prizes in the „Winterbilder“ (Winter Pictures) competition held by the Tyrolean Regional Transport Authority. He became friends with the Viennese sculptor Gustinus Ambrosi. In 1925 he married Hilda Lackner from Kitzbühel, participated in the 4th Biennale Romana d’Arte in Rome and received the prize of the Julius Reich Artists’ Foundation. In 1925/26 he took part in the large traveling exhibition „Tyrolean Artists“ in Rhineland-Westphalia. In 1927 he built the mountain and valley station of the Hahnenkamm cable car; the two station buildings still exist today despite two reconstructions of the cable car.

97 In 1928 he took part in a competition to decorate the hall of the main train station in Innsbruck and, together with the painter Rudolf Stolz from Bolzano, won ﬁrst prize. In 1929 he built his mountain house on the Hahnenkamm, which became a social meeting place. There is a divorce from Hilda Lackner. In 1930 he married Lilly Walter from Hall in Tyrol, and his daughter Guta Eva was born. In 1932 he painted pictures such as Kaiser-Hochalm or Spätwinter and designed his ﬁrst ofﬁcial Tyrol poster. In 1933, in addition to several posters, he also designed the chamois and the lettering, both of which are still in use today as the protected word-picture trademark „Kitzbühel“. In 1935/37 there was a trial because of some Walde forgeries. In 1938, the Gestapo searched his house and Alfons Walde was imprisoned for two months. In 1939 his wife Lilly left him. In 1940 he married Ida Troppschuh, née Rossipal. He enlisted as a pioneer in Salzburg, but was discharged after a few months due to illness. In 1946 he was imprisoned for two months in Innsbruck due to defamation and intrigues. From 1946 he devoted himself intensively to his work on architectural projects, such as the Bergstationhotel on the Hahnenkamm. In 1950 he designed posters for the Kitzbühel ski school and the red clothing (hood and sweater) of the ski instructors, who were subsequently called „Red Devils“. In 1956, on his 65th birthday, he is awarded the title of „Professor“. 1958 Alfons Walde dies of heart failure on December 11 at the home of his sister Berta in Kitzbühel. Literature: Gert Ammann: Alfons Walde (1891–1958). 5th edition. Tyrolia, Innsbruck 2005 Exhibition catalog Alfons Walde. Leopold Museum Vienna 2006 (with contributions by Gerd Ammann, Carl Kraus and Rudolf Leopold).

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99 Herbert Brandl Born in 1959 in Graz. He attended the University of Applied Arts in Vienna with Herbert Tasquil and Peter Weibel. The artist is internation- ally known for his participation in major exhibitions such as documenta IX in Kassel in 1992 and the Biennale di Venezia in 2007. From 2004 to 2019, Brandl taught as a professor at the Kunstakademie Düsseldorf. He is one of the most important Austrian representatives of Neo-Expres- sionism. Exhibition most recently 2020 Belvedere 21, Vienna. His work is represented at the Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Ghent, the Centre Georges Pompidou, Paris,the Albertina, Vienna, the Lentos Kunstmuseum, Linz, the Museum der Moderne Salzburg, Salzburg, the Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Vienna, the Neue Galerie Graz, the Kunsthalle Bern, Bern, the Kunsthalle Zürich, Zurich, and the Museo Nacional Centro de Arte Reina Soﬁa, Madrid, among others He lives and works in Vienna. Helmut Ditsch Born in 1962 in Buenos Aires, Argentina. He began working as a freelance artist in Buenos Aires in 1983. 1985–1988 he becomes an extreme mountaineer and undertakes numerous expeditions in the Argentine Andes. 1988 moves to Austria and studies painting at the Academy of Fine Arts, Vienna. 2000 he moves to Ireland. 2008 founds the FABRICA NACIONAL DE ARTE for art, music and design. First designs for the LE MANS Super Sport Car HD1. 2010 begins the exhibi- tion tour „GIRA NACIONAL Y POPULAR“ in Argentina. In 2014, after a break of more than 20 years, he begins again actively mountaineering and climbing. Numerous exhibitions including 2001 at the Museo Nacional de Bellas Artes, Buenos Aires, Argentina, at the Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago de Chile, Chile; 2002 at the Museum Österreichische Galerie Belvedere, Vienna; 2003 at the Kunsthalle Krems, Krems, Austria; 2012 MERCOSUR-UNASUR Summit, Mendoza, Argentina and 2012 at the Salzburg Museum, Salzburg, Austria. Xenia Hausner Born 1951 in Vienna is a painter and stage designer. She studied stage design at the Academy of Fine Arts Vienna and the Royal Academy of Dramatic Art in London from 1972—1976. From 1977 to 1992 she created sets for theater, opera and ﬁlm, including the Burgtheater Vienna, the Salzburg Festival, the Royal Opera House Covent Garden, London and the Theâtre Royal de la Monnaie Brussels, as well as in 2020 for the Rosenkavalier, production of André Heller, Staatsoper Unter den Linden, Berlin. Since 1992 she has worked exclusively as a painter. Her works are shown internationally in galleries, art fairs and museums. Her most recent solo exhibitions were 2020 Palais Populaire, Berlin, Germany, 2021 Albertina Vienna, Austria, 2022 Museum Franz Gertsch, Burgdorf, Switzerland. She is involved with Women Without Borders, starting with the project SAVE. She lives and works in Berlin and Vienna. Lois Hechenblaikner Born in 1958 in Reith im Alpbachtal. Trained as a motor vehicle electri- cian, he began taking photographs on long-distance trips. From the results of his photo expeditions he created slide multivision shows and went on tour with them. Since the mid-1990s, he has devoted himself to motifs of Tyrolean tourism and popular entertainment. As an artistic medium, he used photographs with small-format and large-format cameras, creating „series of works with depth grammar“ over periods of several years. In 2000, his multivision Wo ist Tirol? was awarded the Journalist and Publicist Prize at the Frankfurt Weitsicht Festival. In inter- views, he has been critical of the „Disneylandization“ of his homeland, the „unbridled industrialization“ of the mountains, and the effects of

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tourism on the „soul landscape“ of the locals. He received the King Albert Mountain Award in 2012 for extraordinary service to the alpine world. Barbara Anna Husar Born in Feldkirch, Austria, in 1975. She studied at the University of Applied Arts Vienna and at the Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam. The visual artist is a performer, director and author and conducts inter- medial research between primordial and new forms of life. She describes her international activity in the exchange of information between cultures, ﬁelds of knowledge and artistic media with: „I am part, inter- mediate part and particle accelerator.“ Since 2018 she realized numerous udder elevations of the social sculpture „FLYING UDDER“, a hot air balloon in the shape of a cow udder. She lives and works in Vienna. Robertson Käppeli Born in 1988 in Basel, grew up in Davos, Switzerland, taking drawing lessons from his grandfather, Robert Käppeli, 1998–2000. 2001–2005 apprenticeship as a stone sculptor with the master Giovanni Gozzani in Massa-Carrara, Italy. 2003 Exhibition „A century – three generations of artistic creation“ (Robert Käppeli, Robert B. Käppeli and Robertson Käppeli) Skulpturenhalle Basel, Basel, Switzerland. 2006 First large-scale watercolors, he moves to Basel to study philosophy. Exhibitions: 2007 „New Generation“ Galerie von Bartha, Basel, Switzerland; 2008 „Tracing Reality“ Kunst-Raum Riehen, Switzerland. Solo exhibition „Robertson Käppeli“ Galerie von Bartha, S-chanf/Engadin, Switzerland; 2012 „3 times Käppeli“ Kloster Schönthal, Langenbruck, Switzerland; 2013 „Dialogo Tra Generazioni“ Fondazione d’Arte Erich Lindenberg, Porza, Italy; 2015 Gallery Stalla Madulain, Madulain/ Engadin, Switzerland; 2016–2017 Studio and exhibition Jevrem Grujic, Belgrade, Serbia. Since 2019 collaboration with the gallery Iris Wazzau Davos, Switzerland. Represented in collections in Switzerland and Germany since 2007. Arnulf Rainer Born in 1929 in Baden near Vienna represents the art movement of Informel. In 1949 he left both the Academy of Applied Arts and the Vienna Academy of Fine Arts after a few days. In 1950 he founded the Hundsgruppe with Ernst Fuchs and Arik Brauer, among others, and painted over his own and other people’s pictures as well as photographs. In 1955 he had his ﬁrst solo exhibition at the Avantgarde Galerie St. Stephan. In 1963 he received, together with Gotthard Muhr, the Austrian State Prize for Graphic Arts. In 1968 his ﬁrst retrospective was held at the Museum of the 20th Century in Vienna. In 1977 he partici- pated in documenta 6, and a year later he represented Austria at the Venice Biennale. In November 1978 he received the Grand Austrian State Prize, in 1981 a professorship at the Academy of Fine Arts in Vienna and became a member of the Academy of Arts in Berlin. On his 70th birth- day he received a retrospective at the Stedelijk Museum in Amsterdam and the Kunstforum in Vienna. In 2003 he received the Rhenus Art Prize for his complete works and in 2006 he was the ﬁrst non-Spanish artist to receive the Aragón-Goya Prize for his life’s work. In 2009 the Arnulf Rainer Museum was opened in Baden near Vienna.

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101 Hubert Schmalix Born in 1952 in Graz. He studied at the Academy of Fine Arts in Vienna from 1971–76. At the beginning of the 1980s, together with Herbert Brandl, Siegfried Anzinger and Erwin Bohatsch, he belonged to the group of artists known as „Neue Malerei“ or the „Neue Wilden“. In 1986/87 he received a guest professorship at the University of Applied Arts, Vienna. 1999–2006 he was a professor at the Academy of Fine Arts, Vienna and a Visiting Professor at UCLA, Los Angeles, and in 2005 as Professor at the International Summer Academy of Fine Arts, Salzburg. His works are represented at the Neue Galerie Graz – Universalmuseum Joanneum, the Österreichische Galerie, Belvedere in Vienna and the Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig in Vienna, the Lentos Kunstmuseum Linz and the Kunstmuseum Bern, among others. He is a recipient of the Austrian Cross of Honor for Science and Art. He lives and works in Vienna and Los Angeles. — — — Dr. phil. Sabine Fellner Born in Vienna is an art historian and as a freelance exhibition curator deals with socio-politically topical issues, e.g. in Der nackte Mann, 2012 and Rabenmütter, 2015 at LENTOS Kunstmuseum Linz (nominated for the art curator award 2016), Die bessere Hälfte. Jewish Women Artists to 1938, 2016 at the Jewish Museum in Vienna (Hans and Lea Grundig Prize 2017). The Power of Age, 2018 and City of Women, 2019 at the Museum Österreichische Galerie Belvedere in Vienna. (nominated for the art Curator Award 2019), Women Now, 2018 at the Austrian Cultural Forum New York; 2021 Wild Childhood at LENTOS Kunstmuseum Linz and start of the exhibition series in eleven Austrian Cultural Forums worldwide Touch Nature – Ecology and Contemporary Art at the Austrian Cultural Forum Rome. In preparation Louise Bourgeois, 2023, at the Museum Österreichische Galerie Belvedere in Vienna.

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103 Impressum / Imprint Das Ausstellungsprojekt wurde in Kooperation mit dem Kunsthandel Freller, Linz, realisiert / The exhibition project was realized in cooperation with Kunsthandel Freller, Linz Erschienen bei / Published by Samuelis Baumgarte Galerie e. K. Text und kuratiert von / Text and curated by Dr. Sabine Fellner, Wien, Vienna Redaktion / Editorial Alexander Baumgarte Tobias Linden Petra Schreiner Gestaltung / Design Atelier Andreas Wesle Art-Direction & Graphic-Design Übersetzung / Translation Inlingua, Bielefeld Herausgeber / Editor Samuelis Baumgarte Galerie e. K., Bielefeld Dank / Thank Wir bedanken uns bei den Leihgebern und Künstler:innen der Ausstellung für die freundliche Unterstützung und gute Zusammenarbeit. / We would like to thank the lenders and artists of the exhibition, for their kind support and good cooperation. Samuelis Baumgarte Galerie e. K. Niederwall 10 D – 33602 Bielefeld t +49 (0) 521 560310 f +49 (0) 521 5603125 info@samuelis-baumgarte.com www.samuelis-baumgarte.com Printed in Germany 2023 © Samuelis Baumgarte Galerie e.K. VG Bild-Kunst ISBN 978-3-948504-09-0