Art to know — Ratgeber

Moderne Kunst

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Moderne Kunst ist ein eher unscharfer, aber umgangssprachlich allgemein üblicher Begriff für die avantgardistische Kunst des späten 19. und des 20. Jahrhunderts. Nicht zu verwechseln mit zeitgenössischer Kunst, bezieht sich die Bezeichnung “moderne Kunst” auf die Kunst des späten 19. sowie des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts. Die in dieser Zeit entstandenen Werke zeigen das Interesse der Künstler an der Neuorientierung, Neuinterpretation und sogar an der Ablehnung traditioneller Werte früherer Stile. Sie stehen im Gegensatz zu historisierenden Bestrebungen, zur objektiven Weltdarstellung im Naturalismus und zu einer sich zu klassischen Schönheitsidealen bekennenden Ästhetik. Die moderne Kunst gibt stattdessen der Wirklichkeitsdeutung den Vorrang vor der rein abbildenden, reproduzierenden Wiedergabe; sie stellt den Wert überlieferter Gestaltungsmittel in Frage, bejaht das Experiment und sucht analog zu der durch Naturwissenschaft, Technik, Psychologie u.a. herbeigeführten Grenzerweiterung des herkömmlichen Welt- und Menschenbilds neue Darstellungsbereiche zu erschließen. Wichtigste Aussagemittel sind Abstraktion, Expression und surreale Verfremdung; gemeinsam ist ihnen ein betonter Anaturalismus, der sich sowohl in der Motivwahl wie in Farbgebung, Raumgestaltung, Proportionierung u. a. äußert.

Typischerweise werden unter moderner Kunst die Stilrichtungen vom Impressionismus bis hin zum abstrakten Expressionismus verstanden. Die zeitgenössische Kunst beginnt daher im Zeitverlauf mit der ersten großen Bewegung nach der Moderne – der Pop Art – und geht selbstverständlich bis heute weiter. Seit der sich in den 1970er Jahren verstärkenden Moderne-Postmoderne-Diskussion gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, ob die Zeitgenössische Kunst noch der Moderne angehört oder nicht, oder ob einzelne zeitgenössische Strömungen der Moderne zuzurechnen sind, andere der Postmoderne. Das hängt auch stark damit zusammen, wie jeweils der Begriff Moderne definiert wird, d. h. welches Konzept der Moderne zugeschrieben wird.

Die moderne Kunst ist bekannt für ihre fortschrittliche Ästhetik und berühmt für ihre zukunftsweisenden Künstler. Im Laufe der letzten rund 100 Jahre entwickelt, umfasst sie viele wichtige Kunstrichtungen und ist eine umfangreiche Bandbreite an Stilen durchlaufen.

Impressionismus

Der Impressionismus, der allgemein als Ausgangspunkt für die moderne Kunst gilt, stellte die starren Regeln und realitätsgetreuen Darstellungen der akademischen Malerei in Frage. Inspiriert von der künstlerischen Freiheit der Impressionisten, begannen Künstler wie Paul Cézanne, Paul Gauguin, Vincent van Gogh und Henri Toulouse-Lautrec mit unverwechselbaren, eigenwilligen Malstilen zu arbeiten. Diese bunte Bewegung, die als Post-Impressionismus bekannt ist, begann in den 1890er Jahren und zeigt ein besonderes Interesse an der Gefühlswelt und eine Präferenz für subjektive Interpretation gegenüber einer realitätsgetreuen Darstellung.

Fauvismus

Von les Fauves ins Leben gerufen, trat die avantgardistische Gruppe um André Derain und Henri Matisse erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Plan. Wie die Post-Impressionisten bevorzugten Fauvisten realitätsfernere Töne und die Betonung individueller Wahrnehmungen in ihren Darstellungen, die üblicherweise erkennbare aber dennoch abstrahierte Formen enthielten. Schlussendlich als Expressionisten bekannt, übernahmen und adaptierten diese Künstler die bis dahin ungekannten Eigenschaften anderer moderner Kunstrichtungen.

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Expressionismus

Wie post-impressionistische und fauvistische Kunstwerke vermitteln auch Werke im expressionistischen Stil eine Faszination für leuchtende Farben und individuelle Ikonographie. Der Künstler will dem Betrachter einen Eindruck vermitteln, der über eine bloße naturalistische Darstellung hinausgeht. Im Gegensatz zu den Impressionisten stand nicht die Vermittlung eines Eindrucks im Vordergrund, sondern das Verdeutlichen einer inneren Regung des Künstlers, die dem Betrachter offenbart wird. Der Expressionismus kann als erster Schritt in die Abstraktion der Kunst verstanden werden.

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Kubismus

Geprägt von dekonstruierten, gebrochenen Formen, markierte der Kubismus den Wandel der modernen Kunst hin zur Abstraktion. Die 1907 von Georges Braque und Pablo Picasso gegründete Bewegung manifestierte sich mit verworrenen Gemälden, multi-dimensionale Skulpturen und hochmodernen Collagen. Wie andere moderne Kunstrichtungen betonte auch der Kubismus einen subjektiven Ansatz des Schaffens. Picasso erklärte, dass sie, als sie den Kubismus für sich entdeckten, nicht den Kubismus entdecken wollten. Sie wollten lediglich das ausdrücken, was sie fühlten und was in ihnen steckte.

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